Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Filmtage Oberschwaben starten unter Jubel
Festival in Ravensburg beginnt familiär – Hauptdarsteller scheuen keine lange Zugfahrt
- Helga Reichert tritt vor den goldenen Vorhang im Saal des Ravensburger Frauentorkinos – und Applaus brandet auf, unterbrochen von Jubelrufen. Viel Wohlwollen schlägt der Intendantin der ersten Filmtage Oberschwaben aus dem Publikum entgegen. „Ich freue mich wahnsinnig, dass ihr hier seid“, begrüßt sie die circa 160 Gäste im Kinosaal. Insgesamt kommen zum Auftakt – auf drei Säle verteilt – rund 250 Besucher. Die Atmosphäre ist zwanglos, beinahe familiär. Und das nicht nur im Saal, sondern bereits im Foyer.
Pablo Grant und Harriet Herbigmatten, zwei Hauptdarsteller des Eröffnungsfilms „Nie zu spät“, sind extra für diesen Abend aus Berlin nach Ravensburg gefahren – mit dem Zug. „Um acht Uhr ging es los“, sagt Herbig-matten. „Wir freuen uns sehr, hier zu sein“, fügt sie an und strahlt. Ihr Kollege Grant betont, wie schön es sei, wieder Kino-ambiente um sich zu haben.
„Endlich wieder Kino“, heißt es auch von einer Besucherin aus Waldburg. Sie sei durch einen Flyer auf die Filmtage Oberschwaben aufmerksam geworden. Ein anderer Gast schaut ganz spontan vorbei und einige Besucher sind extra aus Biberach und Umgebung ins Frauentorkino gekommen. Sie kennen Helga Reichert und ihren Mann Adrian Kutter vom Filmfestival in Biberach, das sie dort viele Jahre organisiert haben, und halten den beiden die Treue. „Für uns sind die beiden eine Garantie für tolle Filmtage“, sagt Uwe Krause. Ihm gefalle außerdem der Blick hinter die Kulissen beim Kontakt mit den Filmschaffenden.
Gelegenheit dazu bietet direkt der erste Abend. Denn nicht nur die beiden Hauptdarsteller von „Nie zu spät“sind da, sondern beispielsweise auch Douglas Wolfsperger, Produzent und Regisseur aus Berlin, oder Tommy Niessner, Mit-produzent von „Borga“.
Helga Reichert schnappt kurz nach Luft, als sie von einem Saal in den nächsten wechselt, um dort das Publikum zu begrüßen. Sie sieht zufrieden aus und bedauert nur, dass drei Hauptdarsteller absagen mussten – darunter Eugene Boateng aus „Borga“.
Am Samstag und am Sonntag stehen insgesamt 24 Filme auf dem Programm. Das Festival endet dann am Sonntagabend mit einer Preisverleihung und dem Film „Camper Blues“. Insgesamt küren die Jurys sechs Filme in sechs verschiedenen Kategorien.
Karten erhält man im Vorverkauf oder im Frauentorkino in Ravensburg an der Abendkasse. Es gilt die 3G-regel und Maskenpflicht. Ein detailliertes Programm gibt es im Internet zu finden unter www.filmtage-oberschwaben.de