Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
„Meine Eltern sind Grischa-fans, erst dann Vfb-fans“
In Bad Cannstatt geboren, zog es Grischa Prömel früh weg von seinem VFB, nun kehrt er mit Union Berlin zurück
- Kaum hatte er das Flugzeug aus Rotterdam verlassen, war in Stuttgart gelandet und im Hotel angekommen, da nahm Grischa Prömel sein Telefon in die Hand und klingelte bei der „Schwäbischen Zeitung“durch. Mit Felix Alex sprach der 26-jährige Mittelfeldspieler von Union Berlin über seine Rückkehr nach Bad Cannstatt, Jugendidole und die bedenklichen Vorfälle beim Gastspiel bei Feyenoord (siehe Kasten; d. Red.) am Donnerstag.
Herr Prömel, danke für Ihre Zeit. Haben Sie, anders als viele Fans, die Reise unbeschadet überstanden?
Ich auf jeden Fall und meine beiden Brüder auch, die als Fans vor Ort waren. Aber es ist erschreckend und schockierend, was in Rotterdam abging. Wir haben im Nachgang nun auch viele Bilder gesehen. Jetzt muss geklärt werden, was genau passiert ist, aber die Vereinsführung ist schon dabei, die zwei Tage aufzuarbeiten. Da kann ich mir auch immer etwas anhören, und da kam auch die Frage, ob das sein musste.
Nun geht es mit etwas veränderten Vorzeichen in das Spiel. Union ist die Dauerüberraschung, die alle verblüfft. Wie gelingt das?
Wir schaffen das mit viel Arbeit und cleveren Entscheidungen. Wir haben einfach gute Charaktere und ein tolles Gerüst aus Spielern, die es den Neuankömmlingen immer einfach machen und alle schnell zu einer Einheit werden lassen. Zudem gibt es viele Jungs, die klar im Kopf sind, die alle in eine Richtung denken und wissen, worauf es ankommt.
Beim VFB schwankt die Leistung dagegen aufgrund verschiedener Faktoren. Wie nehmen Sie das wahr?
Der VFB hat einen Weg mit sehr talentierten Spielern eingeschlagen, die extrem viel Potenzial haben. Die ganze Bundesliga weiß, dass der VFB individuelle Klasse hat, aber gerade haben sie etwas Probleme mit Corona, aber trotzdem können sie eine gute Rolle spielen.
Was wird es denn für ein Spiel? Gentner wollte sich nicht festlegen, tippte auf ein Unentschieden. Damit würde zumindest Ihre Serie nicht reißen. Zufrieden?
Nein, wir wollen auf Sieg spielen.