Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Union will Aufklärung nach hartem Polizeieinsatz
Die dramatischen Bilder von blutenden Fans und chaotischen Szenen rund um das Stadion machten die Niederlage des 1. FC Union Berlin ganz schnell zur Nebensache. Nach dem 1:3 (1:2) in der Europa Conference League am Donnerstag bei Feyenoord Rotterdam rückten der Einsatz der niederländischen Polizei und das Verhalten der mitgereisten Anhänger in den Fokus. „Es gibt Bilder von zahlreichen Verletzten von einem offensichtlich sehr harten Polizeieinsatz. Das ist in der Gesamtheit einfach inakzeptabel“, sagte Unions Kommunikationschef Christian Arbeit. 75 Personen wurden festgenommen. Die
Darstellungen darüber, was genau passierte, gehen weit auseinander. Während Union-fans in sozialen Medien von gezielten Angriffen und willkürlichen Festnahmen berichteten, stellte die Polizei die Vorfälle anders dar. Demnach habe eine Gruppe von 59 Union-anhängern vor dem Anpfiff die Konfrontation mit Fans von Feyenoord gesucht. Sie standen laut Polizei im Verdacht, „offene Gewalt vorzubereiten“. Vor dem Einlass in den Gästeblock kam es später zu enorm langen Wartezeiten. Die Fan-gemeinschaft „Eiserne Hilfe“rief Betroffene auf, Gedächtnisprotokolle zu erstellen, um die Vorfälle aufzuklären. (dpa)