Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Matarazzo drückt den Resetknopf
Vfb-trainer muss vor Union-spiel umplanen und denkt in der Zuschauerfrage positiv
- Wenn es wirklich so einfach ist, wie er berichtet, dann ist das, was Pellegrino Matarazzo derzeit mental leistet, eine besondere Gabe. „Ich gehe persönlich damit um, indem ich immer wieder den Resetknopf drücke“, formulierte der Trainer des VFB Stuttgart hinsichtlich der dauernden personellen Rückschläge, die es unmöglich machen, auch nur zweimal hintereinander mit der gleichen Elf aufzulaufen. Auch vor dem Spiel gegen Union Berlin (So. 17.30/DAZN) drückte der 43-Jährige seinen Neustart-knopf. „Klar rege ich mich kurz auf, sage ,schade’, drücke auf den Resetknopf und schaue dann, wen habe ich zur Verfügung und wie kann die Startelf ausschauen“, erläuterte Matarazzo.
So wird auch vor dem Heimspiel wieder mächtig rotiert werden müssen. Abwehrchef Waldemar Anton und Stammtorwart Florian Müller fehlen auf jeden Fall. Beide sind nach ihren Corona-infektionen noch nicht wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Der ebenfalls wegen
Corona isolierte Flügelspieler Roberto Massimo könnte frühestens am Freitagnachmittag mit dem Team trainieren, fällt für das Union-spiel aber ebenfalls aus. Die Einsätze von Angreifer Omar Marmoush (Schlag auf das Syndesmoseband) und Tanguy Coulibaly (Prellung) sind fraglich. Dafür kann der Coach wieder mit Mittelfeldspieler Orel Mangala und Offensivmann Erik Thommy planen, die nach ihren Corona-infektionen fit sind und im Kader stehen.
Doch erwartet die Brustringtruppe mit Union nicht nur eine Mannschaft, die den VFB zuletzt häufiger ärgerte, sondern auch ein Team, das in der Liga absolut im Aufwind ist, zuletzt das Spitzenteam aus Wolfsburg besiegte. „Union ist ein unangenehmer Gegner für die ganze Liga, nicht nur für uns. Was ich sagen kann, ist, dass wir alles dafür geben werden und auf unsere Stärken fokussieren“, sagte Matarazzo und versprach: „Wir wollen diese Energie aus den letzten zwei Spielen fortführen und erfolgreich sein. Wir werden Vollgas geben.“
Das würde vor allem die Fans freuen, von denen der VFB 32 000 erwartet – doch gerne mehr empfangen hätte. Denn die Schwaben dürfen ihr Stadion erstmals seit März 2020 wieder komplett füllen und hätte rund 60 000 Fans empfangen können. Noch aber zögern die Menschen, was für Matarazzo aber nur eine Frage der Zeit ist. „Es liegt dann an uns, mehr Zuschauer ins Stadion zu locken.“Oder, wie Pressesprecher Tobias Herwerth es formulierte: „Der Trainer sagt immer, das Glas ist halb voll und nicht halb leer. Darum betrachten wir das Stadion auch als halb voll und nicht halb leer.“