Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Alte Blumenerde nicht wegwerfen
Blumenerde sollte nicht auf Vorrat gekauft werden, sondern nach dem aktuellen Bedarf – das ist natürlich leichter gesagt als getan. Meist geht die Gartensaison vorüber und irgendwo steht noch ein halbvoller Sack Erde. Da stellt sich manch einer die Frage: Wegwerfen oder aufbewahren? Die kurze Antwort: Nicht wegwerfen! Doch es gibt dabei einiges zu beachten.
Das Problem ist: Blumenerde arbeitet. Sowohl aus den organischen Substanzen im Substrat als auch aus den enthaltenen Langzeitdüngern werden kontinuierlich Nährstoffe freigesetzt. Das kann ein Nachteil werden, wenn die Blumenerde lange lagert. Irgendwann ist der Salzgehalt des Substrates so erhöht, dass Schäden an den Pflanzen entstehen können. Auch der ph-wert des Bodens kann sich verändern, was für manche Pflanzen zum Problem wird. Außerdem ist die Struktur älterer Erde weniger stabil, daher gelangt weniger Luft in den Boden. Dadurch kann das Gießwasser nicht mehr richtig ablaufen, und die Pflanze fault eher.
Was kann man mit alter Erde noch anfangen? Laut dem Bundexperten Thomas Giesinger kann man die alte unter eine neu gekaufte Erde mischen. Wer einen Kompost hat, kann das alte Substrat auch dort beimischen. Bis zur Weiterverwendung – ob für Zimmerpflanzen im Haus oder in der nächsten Gartensaison – sollte die vorhandene Blumenerde gut in einem Sack verschlossen werden. Wichtig ist, die Erde möglichst kühl und schattig zu lagern. Hohe Temperaturen und direkte Sonneneinstrahlung beschleunigen die Umwandlungsprozesse.
Die Experten des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) beantworten auch Rückfragen. In diesem Fall ist es Thomas Giesinger: thomas.giesinger@bund.net