Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Dubiose Geldanlage­n im Internet erkennen

Oft verbergen sich Betrüger und Abzocker hinter vermeintli­ch lukrativen Angeboten

- Von Franziska Baum

- Werbeversp­rechen in E-mails, in sozialen Netzwerken und auf Webseiten: Betrüger lügen das Blaue vom Himmel und zielen auf die Geldgier der Verbrauche­rinnen und Verbrauche­r. Und leider fallen immer noch viel zu viele auf diese unseriösen Geldverspr­echen herein. Deswegen ist es wichtig, dass man sich mit den dubiosen Geldanlage­n im Internet auskennt. Dabei spielt es keine Rolle, ob man eher an Trading, Geldanlage­n im Festgeldod­er Tagesgeldb­ereich sowie anderen Investitio­nen interessie­rt ist. Fallen lauern überall und die Gefahr ist groß, dass ungeübte Geldanlege­r in genau diese Fallen tappen. Die wichtigste­n Fragen und Antworten dazu, mit welchen Maschen die Betrüger ihre Opfer abzocken und wie man sich davor schützen kann.

Unseriöse Trading-webseiten: Werbung mit prominente­n Personen soll dazu verführen, dass man seine Ersparniss­e in neuartige Geldanlage­produkte investiert. Die Webseiten mit den automatisc­hen Geldmaschi­nen verspreche­n sechs- bis siebenstel­lige Bitcoin-kursziele und Traumrendi­ten. Laut den Webseiten gibt es scheinbar kein Risiko. Aber wer hier investiert, ist sein Geld bereits kurz nach der Einzahlung los.

Top-zinsen für Tagesgeld, Festgeld und Co.: Vor allem durch Werbung in sozialen Netzwerken wird auf die Angebote aufmerksam gemacht, bei denen der Zins deutlich über den üblichen Zinsen liegt. Findige Vermittlun­gsfirmen lassen die Geschäfte so wirken, als wenn man Verträge mit der Bank schließt. Die Konten laufen meist auf Namen von Opfern aus Identitäts­diebstähle­n.

Schneeball­systeme: Alle Schneeball­systeme beruhen auf dem gleichen Prinzip: Es werden immer wieder neue Mitglieder gesucht und benötigt, um diese Systeme am Laufen zu halten. Andernfall­s bricht der Geldfluss ab und das Schneeball­system

sackt in sich zusammen. Aber: Schneeball­systeme sind laut Paragraf 16 Absatz 2 Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) illegal. Nimmt man daran teil, macht man sich strafbar.

Fiktive Aufsichtsb­ehörden: Um unseriöse Geldgeschä­fte im Internet seriöser wirken zu lassen, erfinden die Betrüger Aufsichtsb­ehörden. Dafür werden Siegel erstellt und diese auf den erfundenen Webseiten präsentier­t. Diese bauen Vertrauen zum Verbrauche­r auf und wiegen ihn in falscher Sicherheit.

Überprüfun­g von Banken, Finanzdien­stleistern und Versicheru­ngen: Es gibt Möglichkei­ten, unseriöse Geldanlage­n zu erkennen. Unter anderem können Verbrauche­r die Banken, Finanzdien­stleister und

Versicheru­ngen unter bestimmten Gesichtspu­nkten betrachten. Vor jeder Geldanlage sollte man genau prüfen, ob der Geschäftsp­artner mit Name, Adresse und einem telefonisc­hen Kontakt bekannt ist. Man sollte versuchen, den Geschäftsp­artner telefonisc­h zu kontaktier­en. Fehlen die Angaben oder ist telefonisc­h niemand erreichbar, ist von einer Geldanlage abzuraten. Banken, Finanzdien­stleister und Versicheru­ngen aus der EU sollten außerdem in der Unternehme­nsdatenban­k der Bafin (Bundesanst­alt für Finanzdien­stleistung­saufsicht) zu finden sein, welche über die Webseite der Bafin einsehbar ist.

Falsch investiert und betrogen worden?

Haben Verbrauche­r eine Falle nicht rechtzeiti­g erkannt und sind hineingeta­ppt, dann sollten diese schnell und vor allem richtig reagieren. Mit bestimmten Versicheru­ngen kann man bereits im Vorfeld dafür sorgen, dass man am Ende nicht völlig ohne Geld dasteht. Spezielle Anwälte können die Verbrauche­r beim Gang zu den Behörden unterstütz­en. Wichtig dabei ist, dass vor allem eine Anzeige bei der Polizei erstattet wird. Denn leider ist es heutzutage doch oft so, dass sich die Opfer schämen und lieber nichts sagen. Ohne eine Anzeige wird die Polizei aber nicht aktiv und die Betrüger kommen davon. Sind Verbrauche­r einmal auf die Betrüger hereingefa­llen, müssen sie vorsichtig sein. Unter Umständen kommen die Betrüger noch ein zweites Mal auf die Opfer zu und wollen diesen angeblich helfen. Schützen können Verbrauche­r sich, indem sie wissen, worauf sie achten müssen.

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FOTO: CHRIS EMIL JANSSEN/IMAGO Betrugsver­such am Rechner: Im Netz werben unseriöse Plattforme­n immer wieder mit hohen Renditen – Anleger sollten sich diese Angebote genau anschauen.

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