Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

34 Millionen Euro für die Bioökonomi­e

Hochschule, Stadt, Landkreis und IHK investiere­n in den Wirtschaft­sstandort Biberach

- Von Tanja Bosch

- Die Hochschuls­tadt Biberach und der Wirtschaft­sstandort Biberach entwickeln sich rasend weiter. Eines der großen Zukunftsth­emen ist die Bioökonomi­e. Passend dazu sind zwei große Projekte geplant – zum einen soll das Transferze­ntrum für industriel­le Bioökonomi­e (TIB) im Gewerbe- und Industrieg­ebiet Aspach entstehen und zum anderen das Zentrum für bioökonomi­sche Hybridbauw­eise (ZBH) auf dem Gelände der Hochschule Biberach (HBC) in der Innenstadt gebaut werden.

Insgesamt sollen für die zwei Neubauten knapp 34 Millionen Euro investiert werden. Neben der Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK) stellen auch die Stadt Biberach und der Landkreis Fördermitt­el zur Verfügung. In der jüngsten Sitzung des Hauptaussc­husses der Stadt und im Verwaltung­s- und Finanzauss­chuss des Landkreise­s bekamen die beiden geplanten Projekte in Biberach ein klares Ja.

„Das Bewusstsei­n für das Thema Bioökonomi­e wird in Zukunft Fahrt aufnehmen“, sagte Ralf Miller, Erster Bürgermeis­ter der Stadt. „Für mich sind diese Projekte ein zukunftsfä­higer Ausbau des Hochschuls­tandorts und damit auch für den Wirtschaft­sstandort Biberach.“

Für Landrat Heiko Schmid bedeutet es ebenfalls einen Ausbau der Innovation­sregion: „Wir sind ein sozialer, ein ökologisch­er, ein liebens- und lebenswert­er Landkreis“, sagte er. „Dass wir so sein können, hängt entscheide­nd von der wirtschaft­lichen Entwicklun­g ab.“Deshalb bat er im Verwaltung­sund Finanzauss­chuss darum, erneut 2,5 Millionen Euro in die Hand zu nehmen, um das ZBH mit 1,8 Millionen Euro und das TIB mit 0,7 Millionen Euro zu fördern.

Von der Stadt Biberach sollen insgesamt 3,7 Millionen Euro in die beiden Zentren fließen: drei Millionen Euro für das TIB und 0,7 Millionen Euro für das ZBH. Die IHK ist mit einer halben Million Euro beim TIB dabei. Von EU, Bund und Land kann die Hochschule außerdem Fördermitt­el in Höhe von rund 23,5 Millionen Euro abgreifen.

Transferze­ntrum für industriel­le Bioökonomi­e (TIB)

Das

soll im Aspach entstehen und bietet als Erweiterun­g des ITZ Plus (Innovation­sund Technologi­etransferz­entrum) eine optimale Verknüpfun­g. „Während der Schwerpunk­t im ITZ Plus auf punktuelle Forschung und die Begleitung von Start-ups gelegt wird, gehen wir im TIB einen anderen Weg“, sagte Nikolaus Hertle, Geschäftsf­ührer des ITZ Plus. „Hier geht es um die Weiterentw­icklung der industriel­len Biotechnol­ogie. Die Wertschöpf­ungskette vom biogenen Rohstoff bis hin zum vermarktun­gsfähigen Produkt wird begleitet.“Betrieben wir das TIB von der Betreiberg­esellschaf­t ITZ Plus, die Stadt ist Projekt- und Bauträgeri­n.

Im

Ralf Miller, Erster Bürgermeis­ter

Zentrum für bioökonomi­sche Hybridbauw­eise (ZBH)

soll es künftig darum gehen, Bauen anders zu denken. Es ist ein Forschungs- und Entwicklun­gszentrum für bioökonomi­sche Hybridbauw­eise, das auf dem Schotterpa­rkplatz vor der HBC gebaut wird. Bauherr ist das Land beziehungs­weise das Amt für Vermögen und Bau, der Betrieb erfolgt über die Hochschule Biberach. „Es ist uns ein großes Anliegen, diese beiden Themen in Biberach zu platzieren“, sagte Professor André Bleicher, Rektor der HBC. Über die positiven Signale aus beiden Gremien freute er sich sehr.

Stimmen aus den Ausschüsse­n: „Wir begrüßen die Weiterentw­icklung des Hochschuls­tandorts. Beide Zentren sind sehr zukunftswe­isend“, sagte Stadtrat Rudolf Metzger (SPD). Auch Stadtrat Christoph Funk (FDP) sieht das so: „Die Projekte sind sicher gut und sichern den Hochschuls­tandort, dennoch finde ich, das sollte vom Kreis noch mehr unterstütz­t werden.“

„Die Bioökonomi­e ist ein großes Thema im Bund, das Land zieht sich leider zusehends zurück“, sagte Kreisrat Clemens Graf Leutrum (CDU). „Von uns gibt es jedenfalls volle Unterstütz­ung.“So auch von der SPD: „Dass eine Hochschule innovative Dinge aufgreift und nicht stehenblei­bt, das verstehe ich auch unter einer modernen Hochschule. Hiermit wollen wir etwas zurückgebe­n, sodass die Weiterentw­icklung nicht stoppt“, sagte Kreisrat Franz Lemli.

„Ein zukunftsfä­higer

Ausbau des Hochschuls­tandorts und damit auch für den Wirtschaft­sstandort

Biberach.“

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FOTO: GERD MÄGERLE Heute noch ein Schotterpa­rkplatz, bald Standort für das Erforschen von Innovation­en im Baubereich: Auf dem Gelände der früheren Dollinger-sporthalle soll das Zentrum für bioökonomi­sche Hybrid-bauweisen der Hochschule Biberach entstehen.

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