Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Bachhofer verletzt - Beckert mit Rekord-hattrick
- Teuer bezahlt hat der FC Mengen seinen 4:0-Sieg beim SV Weingarten am Samstag. David Bachhofer, rechter Flügelspieler des Landesliga-spitzenreiters, musste in Minute 28 raus. „Es deutet alles auf einen Muskelfaserriss hin, wie schon damals im Freundschaftsspiel gegen den 1. FC Heidenheim. Ich fürchte, dass er in diesem Jahr nicht mehr spielt“, sagt Mengens Coach Miroslav Topalusic. „Wir haben gleich einen Druckverband angelegt, ich habe gestern mit ihm gesprochen, aber es sieht nicht so gut aus“, sagt der Mengener Coach.
Ausgerechnet jetzt, wenn in den kommenden Wochen die großen Gegner im Kampf um die Spitzenplätze der Fußball-landesliga warten. „David ist für uns ein absolut wichtiger Spieler. Er sorgt in jedem Spiel für Druck über die rechte Seite, genauso wie auf der anderen Seite Tobias Nörz. Mit den beiden haben wir schon zwei Raketen auf den Außenbahnen. Da sind wir eine Macht“, sagt der Trainer. „Und wir sind nicht mehr so leicht ausrechenbar wie früher, als vieles über die Mitte und Alex Klotz ging. Und so sagt Topalusic: „Den Ausfall von David müssen wir irgendwie kompensieren. Wir können das, aber es wird schwierig“, befürchtet der Trainer.
Denn der 22-Jahre alte Bachhofer hat eine stetige Entwicklung in den vergangenen Jahren genommen. Noch zu Beginn der Saison spielte der Mann mit der Nummer 13 den defensiven Part auf der rechten Seite in der Mengener Viererkette. Doch schon zu Saisonbeginn kündigte Topalusic an, Bachhofer auch offensiv rechts testen zu wollen. „Ich habe gewusst, dass er das kann. Er hat das Tempo. Wir haben im Training daran gearbeitet. David hat viel an sich gearbeitet. Wir haben geredet. Ich habe zu ihm gesagt, dass er es mit Körpertäuschungen probieren soll, ihm zugesprochen. Wir haben alle gewusst, welche Qualität er offensiv hat.“Man habe eben nur gesehen, dass er sich noch im Abschluss verbessern muss. Aber auch daran arbeitete Bachhofer, wie die drei Tore beim 4:1 gegen den SV Heinstetten eindrucksvoll bewiesen haben.
„Dass er die Qualität hat, hat er zum
Beispiel auch im Spiel gegen Ostrach gezeigt, als er die Linie hoch und runter ist, sich auch viele Chancen erarbeitet und herausgespielt hat“, sagt der Trainer. Da kommt die Verletzung zur Unzeit. „Letztes Mal, als er einen Muskelfaserriss hatte, hat er zu früh wieder begonnen. Das machen wir dieses Mal nicht“, sagt Topalusic.
Und so ist der Coach schon auf der Suche, wie er die Lücke schließen kann. „Maximilian Stumpp ist sicher eine Möglichkeit, eine andere ist Niklaus Haiß. Er kann das sicher auch spielen. Oder Anton Hartock, der ja diese Position auch schon gespielt hat.“Irgendwas wird sich der Trainer einfallen lassen. Schließlich kommen nun die Spiele gegen die Spitzenmannschaften. Zum Auftakt empfängt der FC Mengen am kommenden Samstag (15.30 Uhr, Ablachstadion) den FC Albstadt.
Erst mal aber ist Topalusic froh, dass die Mannschaft, sein Vorhaben, mit einem Sieg in Weingarten 36 Punkte auf dem Konto zu haben, umgesetzt hat. Das gelang mit einem 4:0 eindrucksvoll. „In der ersten Halbzeit hat die Mannschaft das sehr gut umgesetzt. Wir haben uns Torchancen erarbeitet und schon zur Pause mit 4:0 geführt.“In der zweiten Halbzeit nahm die Mannschaft dann etwas Gas raus, auch angesichts der verletzten und angeschlagenen Spieler. „Patrick Klotz hat sich den Fuß etwas vertreten. Draußen hatten wir drei angeschlagene Spieler sitzen, die wollte ich nicht unbedingt bringen. Sicher hätte Max Schuler gerne in Weingarten gespielt, da er ja mal in der Jugend in Weingarten gespielt hat, aber er muss das auch verstehen.“Topalusic lobt seine Elf: „36 Punkte in den ersten zwölf Saisonspielen. Es ist herausragend, was die Mannschaft geleistet hat.“
Fabian SV Hohentengen
Etwas herausragendes hat auch Beckert vom am vergangenen Wochenende geleistet. Einen Hattrick zwischen der 53. und 56. Minute (so sagt es die offizielle Statistik auf fussball.de), als er gegen den
SV Langenenslingen
die Treffer zum 2:1, 3:1 und 4:1 für seinen SV Hohentengen erzielte. „Nein, so einen schnellen Hattrick habe ich noch nie erzielt. Auch nicht annähernd“, sagt der Spielertrainer und lacht.
Beckert machte sich am Sonntag damit auch ein vorgezogenes Geschenk, feierte der Angreifer doch am Montag seinen 35. Geburtstag: „Bei den ersten beiden Treffern in der zweiten Halbzeit habe ich das noch wahrgenommen, dass das innerhalb kürzester Zeit war, aber beim dritten Treffer hätte ich das nicht sagen können. Das wurde mir erst hinterher klar, dass da auch nicht so viel Zeit dazwischen war.“
Schon in der ersten Halbzeit nutzte er eine Vorarbeit durch einen Steilpass von Lukas Stützle zum ersten Treffer. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich folgte dann die Beckert-show von Minute 53 bis 56. Beckert: „Außerdem habe ich in Halbzeit eins einen Elfmeter verschossen. Da musste ich was gutmachen.“Vor dem 2:1 bediente ihn Kai Remensperger aus dem Mittelfeld, dann war wieder Lukas Stützle an der Reihe. „Lukas hatte den Torwart schon umspielt, doch dann wurde der Winkel zu spitz und Lukas hat mir den Ball quasi überlassen und zu mir gespielt.“3:1. Den nächsten Treffer bereitete Beniamino Fellini vor. „Der
Ball kam vom Bomber aus dem Mittelfeld und ich habe den Ball über den Torwart gelupft. So ein Tor gelingt dir halt, wenn du vorher schon zwei oder drei gemacht hast“, sagt Beckert.
Fabian Beckert hat damit 19 Tore auf dem Konto, sein derzeit größter Konkurrent um die Tojägerkrone, Namensvetter Fabian Brehm vom FV Neufra, 18. „Als ich gesehen habe, dass er am Samstag gegen Ehingen zwei Tore gemacht hat, habe ich noch gedacht: Wow, Respekt. Aber Fabian ist ja ein Spieler, der seit Jahren in Neufra die Tore macht und seine Leistung bringt“, zeigt Beckert Respekt vor dem Konkurrenten - und antwortete mit vier Treffern. „Es ist schon erstaunlich, dass wir beide mit so einem großen Vorsprung die Torjägerliste anführen.“
Auf seine Mannschaft warten in den kommenden Wochen bis zum Vorrundenende noch schwierige Aufgaben.
FC Krauchenwies/hausen, Blönried/ebersbach
und nach dem spielfreien Wochenende wartet noch der alte Rivale FV Bad Saulgau. „Gegen den FCK und Blönried sollten wir schon vier Punkte holen. Ehingen wird nicht viele Punkte lassen“, sagt Beckert über den Konkurrenten.