Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Siemens zieht sich komplett aus Russland zurück
(dpa) - Siemens zieht sich komplett aus Russland zurück. Nachdem der Konzern Neugeschäft und Lieferungen nach Russland bereits eingestellt hatte, will er das Land nun komplett verlassen, wie Siemens am Donnerstagmorgen mitteilte. Das drückt auch auf die parallel veröffentlichten Ergebniszahlen für das abgelaufene zweite Geschäftsquartal, in dem Siemens 1,2 Milliarden Euro Gewinn machte. Das ist nur noch halb so viel wie im Vorjahreszeitraum, dennoch bestätigte der Konzern seine Prognose für das laufende Jahr.
Im abgelaufenen Quartal kosten Abschreibungen und andere Belastungen im Zusammenhang mit Russland Siemens rund 600 Millionen Euro Gewinn – vor allem in der Sparte Mobility. In Zukunft könnte noch ein niedriger bis mittlerer dreistelliger Millionenbetrag hinzukommen. Insgesamt hat der Konzern in Russland 3000 Mitarbeiter und generierte dort bisher rund ein Prozent seiner Umsätze. Siemens-chef Roland Busch sprach von einer schweren Entscheidung. Das Unternehmen sei seit 170 Jahren in Russland tätig und habe Verantwortung für Kunden und Mitarbeiter. Wie lange die komplette Abwicklung dauern wird, war zunächst offen. Zum gesunkenen Gewinn trug neben Russland auch bei, dass der Vergleichswert aus dem Vorjahresquartal nach oben verzerrt war. Damals hatte es unter anderem aus dem Verkauf von Flender einen positiven Effekt von rund 900 Millionen Euro gegeben.
- An den Tag, als sich der Traum vom Eigenheim in Luft auflöste, kann sich Florian Müller noch genau erinnern. Es ist der 4. April, ein Montag, als der Verkäufer des Fertighausherstellers Schwörerhaus anruft und um ein Gespräch bittet. Es gehe um Unstimmigkeiten im Vertrag, hieß es etwas nebulös am anderen Ende der Leitung. Man vertagt sich auf Dienstag.
Das Treffen, zu dem der Bauherr seinen Vater mitbringt, verheißt nichts Gutes. Und so ist es dann auch. Der Vertrag, den Müller und seine Lebensgefährtin im Mai 2021 mit Schwörerhaus abgeschlossen hatten, sei ungültig, sagte der Verkäufer dem völlig verdutzten Häuslebauer ins Gesicht. Und weil das so sei, hätten die beiden auch keinen Anspruch mehr auf die Festpreisgarantie, die Schwörerhaus damals, im Mai 2021, abgab.
Den Schuldigen für das Dilemma macht der Verkäufer auch gleich aus: Es ist die Förderbank KFW und das Bundeswirtschaftsministerium, das am 24. Januar überraschend die Förderung für den Bau und die Sanierung energieeffizienter Gebäude gestoppt hatte.
Müller und seine Lebensgefährtin hatten sich für ein Schwörerhaus entschieden, das dem Kfw-effizienzhausstandard 55 entsprach, und entsprechende Fördermittel der Staatsbank in ihr Finanzierungskonzept eingebaut. Eigentlich war das Förder-ende für den Kfw-effizienzhausstandard 55 erst für den 31. Januar dieses Jahres geplant. Weil die Fördertöpfe aber bereits vorzeitig erschöpft waren, wurde der Termin kurzfristig vorgezogen. Zu diesem Zeitpunkt war Müllers Förderantrag noch nicht gestellt.
„Das allein ist schon ärgerlich genug. Doch dass Schwörerhaus die Situation