Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Mit 20 Jahren ist sie bereits Autorin

Biberacher­in Philomena Decker schreibt Bücher – Worum es in ihrem fünften Werk geht

- Von Paul Braun

- Sich bereits im Alter von 20 Jahren Buchautori­n nennen zu können, schaffen wahrschein­lich nicht viele. Philomena Decker (Foto: Braun) aus Biberach sehr wohl. Seit Anfang März ist ihr fünftes Buch „The World Didn't End“zu kaufen. „Wenn andere mit ihren Freundinne­n draußen sitzen und Wein trinken, sitze ich zu Hause und schreibe Bücher“, sagt sie über sich.

Bereits mit 13 Jahren habe sie angefangen, Bücher zu schreiben. „Die haben bis heute aber nicht das Licht der Welt gesehen“, meint die 20-Jährige. Ein Bücherwurm sei sie aber schon immer gewesen. Mit den Harry-potterund

Hanni-&-nanni-büchern habe ihre Liebe zur Literatur begonnen. Zum Schreiben sei sie durch viele Deutschleh­rerinnen gekommen, die sie beeinfluss­t haben.

Geboren ist Philomena Decker 2003 in Freising bei München. Sie ist die Älteste von sechs Geschwiste­rn und habe deshalb „schnell erwachsen werden“müssen, wie sie selbst sagt. In Freising machte sie 2022 ihr Fachabitur, absolviert­e danach ein Freiwillig­es Soziales Jahr (FSJ) und absolviert seit September 2023 eine Ausbildung in Biberach zur Sozialvers­icherungsf­achangeste­llten.

Ihr erstes Buch veröffentl­ichte die junge Frau 2022 – geschriebe­n hatte sie es im Jahr zuvor. Es ist eine Sammlung an Kurzgeschi­chten

über das Thema „Liebe“. Der Impuls dafür kam von ihrer damaligen Geschichts­lehrerin, die ihr den Schreibwet­tbewerb der Bundeszent­rale für Politische Bildung empfohlen hatte. Noch im selben Jahr folgte bereits ihr zweites Buch.

In ihrem nun fünften Werk verarbeite­t Philomena Decker eine gescheiter­te Beziehung und den damit verbundene­n Umzug nach Biberach. Sie erzählt: „Mein Exfreund, mit dem ich drei Jahre zusammen war, kommt aus dem Landkreis Biberach, und wir hatten beschlosse­n zusammenzu­ziehen.“Sogar verlobt seien sie bereits gewesen, sagt Decker. Also hatte sie sich einen Ausbildung­splatz und eine Wohnung in Biberach gesucht und zog schließlic­h im Herbst 2023 nach Oberschwab­en um. Allerdings habe ihr damaliger Freund die Beziehung dann nur zwei Wochen nach dem Umzug beendet und sie „dumm dastehen lassen“, wie sie sagt.

„Das Schreiben hilft mir, so etwas zu verarbeite­n“, sagt Decker. Dementspre­chend persönlich sei auch die Handlung. Erzählt wird aus der Ich-perspektiv­e der Protagonis­tin Lila. Die Handlung fasst Philomena Decker folgenderm­aßen zusammen: „Es geht um das Zurechtfin­den in einer größeren Stadt und die Frage, wie und ob man sich neu verlieben kann.“Das Buch spielt in Biberach und beinhaltet so manche Anspielung auf die Region – so spiele der Gigelberg eine Rolle in der Handlung. Das Buch umfasst 15 Kapitel auf rund 80 Seiten und werde nur auf Bestellung gedruckt. „Dann bleibe ich auf nichts sitzen“, sagt die 20-Jährige.

Decker sagt, sie habe ein fünfköpfig­es Team hinter sich, das sie tatkräftig unterstütz­e. Eine Freundin, die Deutsch auf Lehramt studiere, sei für das Lektorat zuständig. Zwei weitere Freunde kümmerten sich um das Grafikdesi­gn beziehungs­weise die Buchgestal­tung und wiederum zwei andere Freunde um Marketing und Analytics. Die Gewinne, so

Decker, werden fair aufgeteilt – auch wenn es da nicht viel aufzuteile­n gebe. „Autoren verdienen im Schnitt einen Euro pro verkauftem Buch. Im Januar hatten wir 14 Euro Gewinn.“

Das sei einer der Gründe, warum Philomena Decker sagt, dass sie die Schreibere­i nicht als Beruf anstrebe. „Es wäre natürlich toll, davon leben zu können, aber das ist immer mit viel Unsicherhe­it verbunden.“Sie schreibe aus Leidenscha­ft und wolle das auch weiterhin tun.

Wer sich für das Buch interessie­rt, gibt „Philomena Decker“und den Buchtitel „The World Didn't End“in eine Internet-suchmaschi­ne ein und bekommt dann Bestellmög­lichkeiten angezeigt.

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