Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Vhs-gruppe auf den Spuren der Künstler-familie Henselmann
Besichtigungen in Laiz und Krauchenwies
- Eine an Kunst und Architektur interessierte Gruppe folgte der Einladung der Altheimer Außenstelle der VHS Donaubussen und begab sich auf die Spuren der Künstler-familie Henselmann. In Laiz führte Mechtild Schnitzer durch das Museum, in dem es Werke des Bildhauers Josef Henselmann zu bewundern gilt und Ölbilder seiner Frau Marianne. Zur Freude aller durften sie in dem einstigen Leprosen- und Armen-haus auch Ursula Henselmann begrüßen, Enkelin der beiden Künstler und selber Malerin, die demnächst in der Städtischen Galerie in Riedlingen ausstellt. Bei der Führung machte sie auf Bronzeskulpturen aufmerksam, für die sie Modell stand, so für die Ceres mit der Garbe für den Brunnen vor dem Landratsamt in Sigmaringen.
Mechtild Schnitzer erläuterte die Aufgaben eines Leprosenhauses, das ursprünglich weitab „vom Dorf und dem Fluss“zu sein hatte. Als Armenhaus wurde es bis in die 1960er-jahre genutzt, danach stand es jahrzehntelang leer. Margret Henselmann, die Tochter des Künstlerehepaares habe dann Gerlinde Kretschmann im Zug getroffen, Nachbarin in
Laiz, zu dem die Familie immer noch einen engen Bezug hat. Die Frauen kamen ins Gespräch, so erfuhr die eine, dass Henselmanns ein Gebäude für ein Museum suchten und die andere, dass mit dem einstigen Armenhaus eines in Laiz leer stehe. Henselmanns erwarben und renovierten es. Damit war es möglich, der Kunst des vielfach preisgekrönten Laizer Ehrenbürgers und seiner Frau eine beeindruckende künstlerische Erinnerungsstätte
zu bereiten.
In Krauchenwies wurde die Gruppe von Josef Alexander Henselmann, Bildhauer wie sein Großvater, und seinem Sohn Maximilian begrüßt. Sie haben vor elf Jahren den Marstall des Schlosses gekauft und ihn mit viel Sachverstand und Liebe renoviert, immer darauf bedacht, die originale Bausubstanz zu erhalten und stilgenau zu ergänzen. Wie dies geschehen ist, dokumentierte Maximilian Henselmann - als Architekt
vom Fach - mittels einer Fotopräsentation. Sein Vater führte in die Geschichte des Hauses ein, zeigte sein großzügiges Atelier in einem Teil des Marstalls, in dem noch die Heuraufen für die Pferde an den Wänden und der urbane Boden zu sehen sind. Schließlich erläuterte er noch einige seiner Kunstwerke, die sich derzeit im Marstall befinden, vor oder nach einer Ausstellung, bis hin zu den großformatigen Aschebildern an den Wänden.