Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Mehmet Avlayici debütiert für die Heidenheimer Profis
Der 18 Jahre alte Mittelfeldspieler darf im Test gegen den Karlsruher SC 30 Minuten spielen
(mac) Seinen ersten Einsatz für die Profis des 1. FC Heidenheim hat Mehmet Avlayici während der Länderspielpause absolviert. Trainer Frank Schmidt berief den Stammspieler der Heidenheimer U19 für das Testspiel gegen den Karlsruher SC (0:1) und gab dem Youngster auf der Sechser-position 30 Minuten Einsatzzeit, in der sich der junge Mieterkinger beweisen konnte.
„Nervosität“, so Avlayici, habe er vor dem Spiel überhaupt nicht empfunden. Vielmehr habe er sich auf und über den Einsatz gefreut, bekannte der Schüler des Heidenheimer Wirtschaftsgymnasiums beim Besuch in der Redaktion der „Schwäbischen Zeitung“wenige Tage nach dem Einsatz. „Ich hatte Respekt vor dem Einsatz, auch weil die Mannschaft in dieser Saison schon viel erreicht hat. Aber ich wurde sehr, sehr nett aufgenommen.“Papa Musa Avlayici beobachte seinen Filius während seines 30-minütigen Einsatzes genau. „Mehmet empfindet das nicht als Druck, der freut sich darüber. Immer. Das hat man auch daran gesehen, dass er die gesamte Zeit ein Lächeln auf den Lippen hatte“, erinnert er sich und fährt mit den Fingern einen lächelnden Mund vor dem eigenen nach.
Frank Schmidt nutzte das Testspiel in der heimischen Voitharena, um einige Spieler aus der zweiten Reihe zu testen, Spielern Einsatzzeiten zu geben, die im Ligaalltag nicht zur ersten Elf gehören oder eben junge Spieler - wie Mehmet Avlayici, der als einziger des jüngeren Jahrgangs der U19 des 1. FC Heidenheim zum Aufgebot der Heidenheimer gehörte.
„Es war halt alles schneller als in der U19. Du musst die ganze Zeit über mit dem Kopf da sein. Das ist schon Wahnsinn“, nennt Mehmet Avlayici den Hauptunterschied zwischen U19 und Profis. Zum ersten Mal spielte er zudem im Stadion der Profis, erstmals vor gut besetzter Tribüne. Der beeindruckte den Teenager spürbar. „Normal spielen wir höchstens vor 200 Zuschauer, die meisten davon Eltern, Verwandte, Freunde auf unserem Platz, aber im Stadion vor der Südtribüne, mit 500 Zuschauern, das war schon beeindruckend“, sagt der seit kurzem 18-Jährige.
Vor dem Spiel habe Frank Schmidt nur kurz in der Kabine vorbeigeschaut, die wesentliche Arbeit die Co-trainer machen lassen. „Er hat nur gesagt, wer auf welcher Position spielen soll und dass wir locker bleiben und Spaß haben. Als ich dann reinkam, hat er zu mir gesagt, ich solle nichts Besonderes, nicht Spezielles machen, einfach mein Spiel spielen soll“, erklärt Mehmet, der inzwischen - auch als Jahrgangsjüngerer - Stammspieler bei der U19 des 1. FC Heidenheim ist.
Das Testspiel gegen den KSC war nicht das erste beeindruckende Erlebnis für den jungen Mann aus Mieterkingen innerhalb kürzester Zeit: „Im Januar haben wir mit der U19 am Mercedes-benzcup im Glaspalast in Sindelfingen teilgenommen. Das war auch toll“, erinnert er sich.
Gegen Mannschaften wie den Nachwuchs des VFB Stuttgart, des SC Freiburg, von Manchester United, Rapid Wien und Bröndby IF fehlte den Heidenheimern nach dem 0:0 gegen Freiburg praktisch nur ein Tor zum Erreichen des Halbfinals - obwohl am Ende nur Rang acht stand.