Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Maschinenfabrik Paul verlegt Produktion
Am Stammsitz entsteht eine neue Produktionshalle - Das sind die Gründe für den Umzug
- Weil der Riedlinger Standort in die Jahre gekommen ist, baut die Firma Paul an ihrem Stammsitz in Dürmentingen eine neue Produktionshalle. Dafür benötigt das Unternehmen auch neue Mitarbeiter.
Auf 10.000 Quadratmetern soll spätestens Anfang 2026 ein Teil der Produktion des Unternehmens stattfinden. Konkret in der neuen Halle werden künftig Bleche mit Lasern geschnitten, auch diverse Schweiß- und Dreharbeiten werden dort durchgeführt. Zu den Gründen für die Aufgabe der Produktion in Riedlingen und den Neubau zählt Geschäftsführer Maximilian Paul das Alter des bisherigen Produktionsstandorts. „Wir wollen Prozesse optimieren und ein neues Energiekonzept umsetzen. In Riedlingen wäre das so nicht mehr möglich gewesen.“
Alle aktuell 35 Mitarbeiter aus Riedlingen werden in der neuen Halle in Dürmentingen weiterbeschäftigt, bestätigt Paul auf Nachfrage. Auch in Dürmentingen werde eine bestehende Abteilung in die neue Halle umziehen. Das bisherige Gebäude in Riedlingen samt Grundstück werde das Unternehmen aller Voraussicht nach zum Verkauf anbieten.
In der Gemeinde Dürmentingen freut man sich über die Pläne des größten Arbeitgebers vor Ort. Bürgermeister Dietmar Holstein erklärt: „Mit der Umsetzung dieser Maßnahme stellt sich die Firma Paul zukunftsfähig auf und gibt ein Standortversprechen für Dürmentingen ab.“Zuletzt fand im Jahr 2010 eine Erweiterung
des Stammwerks in Dürmentingen statt. Seitdem wird dort auf einer Fläche von insgesamt 37.000 Quadratmetern produziert.
Zur Investitionssumme für die neue Halle möchte sich Paul nicht äußern. „Sie ist noch nicht final bekannt und wird auch unser Geheimnis bleiben“, teilt er mit.
2020 tätigte das Unternehmen seine bisher größte Investition in eine einzelne Produktionsmaschine. Dabei handelt es sich um ein neues Bearbeitungszentrum mit zwei getrennten Arbeitsbereichen,
das es ermöglicht, auf einer Anlagenhälfte ein Werkstück zu rüsten und auf der anderen gleichzeitig ein weiteres Stück zu bearbeiten. Seitdem können Werkstücke mit einer Länge von bis zu zehn Metern im eigenen Haus gefertigt werden.
Gegründet wurde die Maschinenfabrik Paul im Jahr 1925. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 280 Mitarbeiter, darunter 40 Auszubildende. Paul ist nach eigenen Angaben ein weltweit führender Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen und Maschinen zur Herstellung von Spannbeton.
„Die Auftragslage ist sehr gut, wir könnten sofort zehn neue Mitarbeiter einstellen“, sagt der Geschäftsführer. „Gesucht werden vor allem Schweißer, Monteure, Mechatroniker und Außendienstmonteure. Wie in den meisten Branchen sei es aber schwierig, geeignetes Personal zu finden.
Bis die Bauarbeiten zum neuen Produktionsstandort beginnen, könnten laut Paul noch vier bis sechs Wochen vergehen. Erst dann sei sicher, welches von zwei Unternehmen den Zuschlag für den Bau der Halle bekomme.