Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Zur Person PS-Pensionär
Die Formel 1 als MilliardenSpektakel wäre ohne Max Mosley kaum möglich gewesen. „ Hätte ich das alles ohne Max geschafft? Wahrscheinlich nicht“, sagt Bernie Ecclestone über seinen Wegbegleiter. Rennfahrer, Team- Gründer, Ecclestone- Berater und Regelhüter des Motorsports – Mosley blickt an seinem 75. Geburtstag am heutigen Montag auf eine bewegte Karriere zurück.
Mit Ecclestone formte er das moderne Geschäftsmodell der Formel 1. Von 1993 bis 2009 forcierte er als Präsident des Internationalen Automobilverbands FIA mit Erfolg die Sicherheit auf den Rennstrecken. Doch Mosley war stets auch eine streitbare Figur.
Als Sohn von Sir Oswald Mosley, dem Gründer der faschistischen Partei Großbritanniens, musste er sich früh mit Gegnern auseinandersetzen. Nach eigenen Worten wollte Mosley Junior Politiker werden, er musste jedoch wegen seines Vaters den Traum aufgeben.
Stattdessen wird er Rennfahrer, erkennt aber, dass das Talent nicht für WM- Titel reicht. Also gründet Mosley selbst ein Formel- 1- Team: March. Der kleine Rennstall macht Furore. Dann beginnt Mosleys Zusam- menarbeit mit Ecclestone, die die Formel 1 verändern wird.
Mosley, der seine Anwaltskarriere für den Motorsport aufgab, sichert Ecclestones Aufstieg zum Herrscher der Rennserie ab. Auch nach seinem Aufstieg zum FIA- Chef 1993 funktioniert die Partnerschaft weiter, auch wenn Mosley mit den Spitzen der Formel 1 in Streit gerät und die finanziellen Auswüchse des Grand- PrixZirkus zu bremsen versucht.
Nach seinem Abschied vom FIA- Thron startet Mosley einen neuen Feldzug: der Kampf für das Recht auf Privatsphäre. Im Jahr 2008 hatte die Zeitung „ News of the World“illegal aufgenommene Bilder von einer Sexparty mit Mosley veröffentlicht. Der Brite wehrte sich juristisch und zwang das Boulevardblatt in die Knie. Nun will Mosley auch Google dazu bringen, die Sex- Bilder aus den Suchtreffern herausfiltern zu lassen. ( dpa)