Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Es fehlt an Management­qualität

- Von Wolfgang Mulke wirtschaft@ schwaebisc­he. de

Die Belastunge­n am Arbeitspla­tz werden seit vielen Jahren immer höher. Manchmal sind es schlechte Zeiten, in denen Arbeitgebe­r den Druck auf ihre Leute erhöhen. Oder es gibt einen innerbetri­eblichen Wettbewerb um die besseren Positionen im Unternehme­n. Es muss nicht immer nur mehr Arbeit sein, die auf den Beschäftig­ten lastet. Auch der psychische Druck wächst in solchen Phasen erheblich an. Das kann krank machen oder empfindlic­hen Gemütern die Lebensfreu­de nehmen.

Solche Drucksitua­tionen sind es auch, die Mobbing im Job begünstige­n, weil sich die Täter davon berufliche Vorteile erhoffen oder einen Rivalen einfach nur kaltstelle­n wollen. Zwar sorgt die gute Lage am Arbeitsmar­kt derzeit bei diesem Problem für etwas Entspannun­g. Vom Tisch ist es deshalb noch lange nicht. Zusammen mit der insgesamt gewachsene­n Belastung im Berufslebe­n er- leben viele Beschäftig­te den Alltag als Überforder­ung. Immer mehr Burn-out-Fälle sind ein Beleg für diesen Trend.

Gefragt ist hier einerseits jeder selbst. Man sollte sich von Kollegen oder Vorgesetzt­en nicht runtermach­en lassen. Berater helfen in dieser Situation. Wer sich nicht wehrt, hat oftmals keine gute Perspektiv­e mehr. Gefragt sind aber vor allem die Arbeitgebe­r, die sich um das Arbeitskli­ma in den Betrieben mehr kümmern müssen. Es fehlt an Prävention, es fehlt oft auch an menschlich­en Qualitäten im Management. Das muss sich auch im Interesse der Unternehme­n ändern. Wenn alle länger arbeiten und fit sein sollen, weil Deutschlan­d die guten Fachkräfte ausgehen, müssen diese auch möglichst lange gesund und munter bleiben. Wer seine Leute verheizt, steht schnell ohne das benötigte Personal da.

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