Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Buchpräsentation und Vortrag beleuchten die Neutempler
Walther Paape stellt seine neuesten Forschungen im Staatsarchiv Sigmaringen vor
SIGMARINGEN (sz) - Unter dem Titel „Die Rassereligion des Lanz von Liebenfels, sein Neutemplerorden und dessen Spuren in Hohenzollern“stellt Walther Paape heute um 20 Uhr im Staatsarchiv in Sigmaringen seine neuen Forschungen zu dem Neutemplerorden und dessen Erzpriorat Staufen in Dietfurt bei Sigmaringen vor.
Der Neutemplerorden wurde im Jahr 1900 von dem gerade aus dem Kloster ausgetretenen Zisterziensermönch Josef Adolf Lanz in Wien gegründet, der sich danach Dr. Jörg Lanz von Liebenfels nannte.
Lanz beeinflusste mit seinen rassistischen, antisemitischen und frauenfeindlichen Ideen und Vorstellungen die ariosophisch-völkischen Kreise Österreichs und Deutschlands, unter anderem auch den jungen Adolf Hitler. Anhänger von Lanz errichteten das „Neutemplererzpriorat Staufen“in Dietfurt, das ab 1929 der Hauptsitz der deutschen Neutempler war.
Der Vortragende Walther Paape, 1945 in Beuron geboren, war bis zu seiner Pensionierung als Schulleiter und Schulaufsichtsbeamter im baden-württembergischen Schuldienst tätig. Als langjähriges Mitglied der DRK-Bergwachtbereitschaft Sigmaringen entdeckte er in deren Rettungsstützpunkt Dietfurt die Hinterlassenschaften der Neutempler, über die er mehr wissen wollte.
Das Ergebnis seiner langjährigen Forschungen ist das nun im Meßkircher Gmeiner-Verlag erschienene Buch „Im Wahn des Auserwähltseins. Die Rassereligion des Lanz von Liebenfels, der Neutemplerorden und das Erzpriorat Staufen in Dietfurt“.