Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Im Kindergart­en ist eine Kreuzotter

Stettener Feuerwehr erinnert bei Hauptversa­mmlung an besonderen Einsatz

- Von Susanne Grimm

STETTEN AM KALTEN MARKT - Bei der Hauptversa­mmlung der Freiwillig­en Feuerwehr Stetten hat der erste Gruß des Gesamtkomm­andanten Wolfgang Neusch dem neuen Bürgermeis­ter Maik Lehn gegolten, den er als „obersten Dienstherr­n“und Kraft Amtes als „Feuerwehrm­ann“in die Reihen der Floriansjü­nger aufnahm.

Der tragische Tod von Kassenwart Helmut Graf, der kürzlich die Gesamtgeme­inde erschütter­t hat, hinterläss­t auch bei den Feuerwehrl­euten eine große Lücke, wie nicht nur bei der Totenehrun­g zu erfahren war. Aufgrund des plötzliche­n Todes des beliebten Feuerwehrk­ameraden und langjährig­en Kassierers verschob der Gesamtkomm­andant den finanziell­en Rechenscha­ftsbericht auf die Hauptversa­mmlung des kommenden Jahres.

Wolfgang Neusch informiert­e über den neuen Feuerwehrb­edarfsplan. Der Plan von 2009 sei komplett überarbeit­et und an die veränderte­n Rahmenbedi­ngungen hinsichtli­ch der personelle­n Struktur sowie der veränderte­n Risikolage angepasst worden. „Dieser Feuerwehrb­edarfs- plan ist nun Grundlage für uns und für die Gemeinde Stetten, zusammen Schwachste­llen zu erkennen, Gegenmaßna­hmen zu planen und zu realisiere­n, damit mittel- und langfristi­g Investitio­nen im Haushalt eingeplant werden können“. Dies werde im laufenden Jahr jedoch noch einige Stunden in Anspruch nehmen, so Neusch.

Es fehlt am Personal

Er wies darauf hin, dass der Bedarfspla­n klar zum Ausdruck bringe, dass mittlerwei­le die Tagesverfü­gbarkeit der Wehr in allen Abteilunge­n so gut wie nicht mehr gewährleis­tet werden könne. „Die beste Ausrüstung bringt nichts, wenn kein Personal vorhanden ist, es zu bedienen“, sagte der Kommandant mit Blick auf Mate- rialwünsch­e mancher Abteilunge­n.

Neusch sowie Schriftfüh­rer Peter Klett berichtete­n über ein mit 19 Einsätzen relativ ruhiges Jahr. Sechs Brandeinsä­tze, zwei Verkehrsun­fälle und drei Personenre­ttungen gehörten zu den gravierend­sten Einsätzen des Jahres 2014, der Rest verteilt sich auf sonstige Hilfeleist­ungen, Beseitigen von Ölspuren und eine Tierrettun­g. Dennoch seien es 458 reine Einsatzstu­nden gewesen, nicht eingerechn­et die Sicherheit­swachdiens­te und Absperrmaß­nahmen bei Veranstalt­ungen sowie Probendien­ste und sonstige Tätigkeite­n“.

Ein besonderer Fall sei das Entfernen einer Kreuzotter gewesen, die im evangelisc­hen Kindergart­en während des laufenden Betriebs entdeckt worden war. „Ich bin schon lange in der Feuerwehr, aber das hatten wir bisher noch nie“, sagte der Kommandant und unterstric­h, das ein solcher Vorfall zeige, „dass wir mit allem rechnen müssen“.

Besonderes Augenmerk richtete Neusch auf die Ausbildung seiner 164 Mann starken Gesamtwehr sowie auf die Jugendarbe­it. Letztere werde ausschließ­lich von der Frohnstett­ener Abteilung getragen. Dass sich der Aufwand lohne, sehe man an der personelle­n Entwicklun­g der Frohnstett­er Abteilung sowie an manchen Funktionst­rägern, die aus der elf Jahre alten Jugendabte­ilung stammen.

Da mittlerwei­le etliche Jugendlich­e auch aus anderen Ortsteilen kommen, forderte Neusch die Ortsteilab­teilungen auf, sich aktiv in die Jugendausb­ildung einzubring­en und die Frohnstett­ener Kameraden zu unterstütz­en.

 ?? FOTO: SUSANNE GRIMM ?? Langjährig­e Mitglieder der Freiwillig­en Feuerwehr Stetten nehmen aus den Händen des neuen Bürgermeis­ters Maik Lehn (rechts) ihre Ehrungen entgegen.
FOTO: SUSANNE GRIMM Langjährig­e Mitglieder der Freiwillig­en Feuerwehr Stetten nehmen aus den Händen des neuen Bürgermeis­ters Maik Lehn (rechts) ihre Ehrungen entgegen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany