Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Viel Frust bei Kaymer und Langer
AUGUSTA (SID/dpa) - Als Golf-Idol Bernhard Langer nach dem deutschen Masters-Debakel Trost bei seinen Liebsten suchte, tappte Martin Kaymer noch immer im Dunkeln. „Warum und weshalb? Es ist wirklich schwer, eine Erklärung zu finden“, sagte der 30-Jährige aus Mettmann, der beim wichtigsten Major des Jahres sangund klanglos als 80. ausgeschieden war: „Ich muss erst einmal alles reflektieren und schauen, was falsch war.“
Die Aufarbeitung der zwei Turniertage dürfte viel Zeit in Anspruch nehmen. Denn während Langer (73+74), der in Augusta 1985 und 1993 triumphiert hatte, als 56. nur um einen Schlag am Cut scheiterte, fehlten Kaymer (76+75) fünf Schläge. „Ich habe mir relativ viel Druck aufgebaut. Letztlich ist mir kein Run von zwei, drei Birdies in Folge gelungen. Ich tue mich extrem schwer, hier zu scoren, dazu habe ich noch sehr viel Respekt vor dem Platz, was auch nicht hilfreich ist.“
Noch nie hatte Kaymer auf dem anspruchsvollen Par-72-Kurs eine 69erRunde oder besser gespielt, 24-mal hatte er dazu immerhin schon die Gelegenheit. „Das ist vor allem auch frustrierend, wenn man zurückdenkt“, sagte Kaymer, der „wie ein Besessener“trainiert – und damit offenbar alles falsch gemacht – hatte: „Ich habe viel zu viel trainiert und bin schon müde angereist.“Bernhard Langer indes machte fehlende Spielpraxis als Grund für sein Scheitern aus. Auf der Champions Tour, der Tour für Golfer ab 50 Jahren, absolviere er einfach zu wenig Turniere. Konsequenz, so der 57-jährige Anhausener: „Mein kurzes Spiel war nicht gut genug, und auch die Chipperei war nicht so, wie ich es von mir gewohnt bin. Vor allem die Par-5-Löcher waren eine Katastrophe, da muss jemand wie ich punkten. Aber so ist es halt.“
Anders war es für Jordan Spieth. Der 21-Jährige aus den USA lag vor der Schlussrunde mit 200 Schlägen um vier Schläge vor dem englischen USOpen-Champion von 2013, Justin Rose. Dritter war der fünfmalige MajorGewinner Phil Mickelson aus den USA (205). Dessen Landsmann Tiger Woods und der Weltranglistenerste Rory McIlroy (Nordirland) wiesen jeweils 210 Schläge auf.