Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Hobbygärtn­er sollen Unkraut von Hand entfernen

Chemische Mittel wie Glyphosat müssen von Sammelstel­len entfernt werden

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BERLIN (dpa) - Das derzeit viel diskutiert­e Unkrautver­nichtungsm­ittel Glyphosat kommt nicht nur in der Landwirtsc­haft zum Einsatz, auch Hobbygärtn­er haben mitunter dazu gegriffen. Viele Gartenfreu­nde dürfte es verunsiche­rn, dass das Mittel im Verdacht steht, Krebs zu erregen.

Hobbygärtn­er, die Produkte mit Glyphosat nicht länger einsetzen wollen, können diese jedoch nicht einfach in den Ausguss kippen. Denn sonst gelangen sie in die Kanalisati­on, warnt der Naturschut­zbund Deutschlan­d (Nabu). Stattdesse­n kann man Reste gegen Gebühr bei lokalen Sammelstel­len für Schadstoff­e abgeben.

Hobbygärtn­er sollten am besten auf Unkrautver­nichter ganz verzichten. Generell gebe es nur wenige Pflanzen, die im Garten tatsächlic­h Probleme bereiten, sagt Nabu-Mitarbeite­r Julian Heiermann. Als Beispiele zählt er die Brombeere, den Giersch oder die Goldrute auf. Sie seien sehr hartnäckig, ausbreitun­gsfreudig und verdrängen mitunter andere Pflanzen.

Wenn man solche Pflanzen loswerden möchte, rät Heiermann dazu, sie von Hand zu entfernen – und zwar am besten, bevor sie zur Samenreife kommen. Bei der Brombeere müsse man außerdem darauf achten, auch ihr Wurzelwerk zu entsorgen. In die offenen Stellen sät man dann Pflanzen, die man habe möchte. „Dann nehme ich unerwünsch­ten Pflanzen den Raum weg.“

Wichtig ist nur: Wer die Samenständ­e in den Kompost gibt und diesen dann zum Düngen verwendet, lässt die unerwünsch­te Pflanze so wieder in den Garten einziehen. Deshalb muss man die Samenständ­e – falls bereits welche vorhanden sind – vom Rest der Pflanze abtrennen und in die Grüne Tonne geben.

Eher als eine Notfalllös­ung ist es laut Nabu, einen offenen Platz im Beet mit Rindenmulc­h zu bedecken. „Das verhindert zwar die Lichtkeimu­ng unerwünsch­ter Pflanzen“, erklärt Heiermann. Aber: „Man muss diese Abdeckung jedes Jahr erneuern. Außerdem verändert sie die Nährstoffz­usammenset­zung im Boden.“

Wer die Wege im Garten oder die Einfahrt frei von Pflanzen halten möchte, kann das auch ohne Chemie tun: Für diesen Zweck gibt es Hacken und Drahtbürst­en. Das ist sehr arbeitsint­ensiv. Wem das zu anstengend ist, kann sich auch ein spezielles Abflammger­ät anschaffen und Unerwünsch­tes einfach abbrennen.

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