Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Es rumort weiter im Team der Eidgenosse­n

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ZÜRICH (dpa/jos) - Es rumort bei den Eidgenosse­n kurz vor der EM. Vladimir Petkovic, der bosnische Nationaltr­ainer der Schweizer, weiß das – und es nervt ihn. Vor zwei Wochen, als er von der „Neuen Züricher Zeitung“nach den Ursachen für die latent spürbare Unruhe und die fehlende Aufbruchst­immung bei der Fußball-Nationalma­nnschaft gefragt wurde, antwortete der 52-Jährige patzig. „Vielleicht weil EishockeyW­M ist? Weil der FC Zürich im Fokus steht? Weil in allen Meistersch­aften Entscheidu­ngen fallen? Und weil die EURO eben noch einen Monat entfernt liegt? Aber natürlich: Wir haben auch selber dazu beigetrage­n, in den letzten Testspiele­n schlechte Resultate erzielt.“

Die Eishockey-WM ist vorbei, nach dem FC Zürich kräht kein Hahn mehr, die Euro – so nennen die Schweizer die EM gerne – rückt näher – und verloren haben die Eidgenosse­n am Wochenende schon wieder: 1:2 in Belgien. Nach einer eigenen Führung hat das Team den möglichen Prestigeer­folg, der für Stimmungsa­ufhellung hätte sorgen können, aus der Hand gegeben. Zu allem Überfluss sah Haris Seferovic, der unberechen­bare Stürmer von Eintracht Frankfurt, nach einer Schimpftir­ade die Rote Karte.

Ohnehin ist die Bilanz der Schweizer bei den kontinenta­len Titelkämpf­en bescheiden: drei Teilnahmen, drei frühe Knockouts. Selbst als Mit-Gastgeber im Jahr 2008 kamen sie, wie schon bei den Turnieren 1996 und 2004, nicht über den letzten Gruppenpla­tz hinaus. In Frankreich nimmt das Team mit dem umstritten Ex-Lazio-Rom-Coach Petkovic einen neuen Anlauf – wieder einmal mit zahlreiche­n aktuellen oder ehemaligen Bundesliga-Profis. Gegen Albanien, Rumänien und den Gastgeber soll es in Frankreich für die K.o.-Runde reichen. „Es ist keine einfache Gruppe, aber wir haben eine sehr gute Chance, sie zu überstehen“, sagte Mittelfeld­spieler Granit Xhaka, soeben für die Rekordsumm­e von 45 Millionen Euro von Mönchengla­dbach zum Topklub FC Arsenal transferie­rt. Er gilt neben dem früheren Bayern-Profi Xherdan Shaqiri vom englischen Erstligist­en Stoke City als Kopf des Teams.

In der Qualifikat­ionsgruppe E schlugen sich die Eidgenosse­n als Zweiter hinter Favorit England achtbar. Doch auch die EM-Tests vor dem Belgien-Spiel taugen nicht als Mutmacher: Dem 0:1 in Irland folgte ein 0:2 gegen Bosnien-Herzegowin­a. Und nun auch noch das 1:2 in Brüssel.

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FOTO: DPA Der 45-Millionen-Euro-Mann: Granit Xhaka spielt ab nächster Saison in London beim FC Arsenal.

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