Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Unter Tierfreunden
Deutschland leidet unter einem Mangel an Hundehassern. Deshalb wird „Kot und Köter“, das „Magazin für den Deutschen Hundefeind“, jetzt eingestellt. Der Chefredakteur Wulf Beleites ist natürlich traurig. „Ja, wir sind pleite, und wie es aussieht, ist dieses die letzte Ausgabe“, schreibt er auf der Webseite des Heftes. Es seien zu wenige Einzelhefte und Jahresabos bestellt worden. Das Ziel von 5000 Abonnenten sei nicht erreicht worden. Fazit: Die verbliebenen deutschen Hundehasser haben jetzt nichts mehr zum Lesen. Zum Lachen hatten sie ja vorher schon nichts. Allerdings hat Wulf Beleites angekündigt, er wolle vielleicht einen neuen Versuch starten, wenn er genügend Geld einsammeln könne.
Es ist im Übrigen völlig unklar, weshalb die Hundehasser eine aussterbende Art geworden sind. Vielleicht liegt es daran, dass es in Deutschland zu wenig Hunde gibt. Oder dass die Hunde zu zahnlosen Tigern umprogrammiert wurden. Oder dass die Hundehalter inzwischen so gefährlich geworden sind, dass sich niemand mit ihnen anlegen möchte. Oder dass sie – umgekehrt – so gut integriert sind, dass die meisten Leute sogar neben ihnen wohnen wollen. Alles ein großes Rätsel.
Um von dem leidigen Thema mal wegzukommen, stellen wir die Frage in den Raum, ob eine Zeitschrift für Katzenhasser vielleicht eine gute Zukunft hätte. Uns ist persönlich ein fetter roter Kater bekannt, welcher statt Mäusen Vögel fängt und auch sonst sehr unangenehme Wesenszüge aufweist. Kein Hund war bisher in der Lage, dieses elende, räudige Vieh dauerhaft zu vertreiben. (nab)