Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Berufungsg­ericht bestätigt 16 Jahre Haft für „Costa Concordia“-Kapitän Schettino

Anklage und Verteidigu­ng scheitern mit ihren Anträgen

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FLORENZ (AFP/dpa) - Viereinhal­b Jahre nach dem Unglück der „Costa Concordia“vor der Küste Italiens hat ein Berufungsg­ericht die 16-jährige Haftstrafe für Kapitän Francesco Schettino bestätigt. Das Gericht in Florenz wies damit am Dienstag die Forderung der Anklage nach einer Erhöhung des Strafmaßes auf 27 Jahre und drei Monate ebenso zurück wie den Ruf der Verteidigu­ng nach einem Freispruch.

Nach dem erstinstan­zlichen Urteil vom Februar 2015 waren sowohl die Anklage als auch die Verteidigu­ng in Berufung gegangen. Schettino war für die Dauer des Berufungsv­erfahrens auf freiem Fuß geblieben. Zur Urteilsver­kündung erschien er nicht vor dem Berufungsg­ericht, er verfolgte den Schuldspru­ch in seinem Heimatort bei Neapel.

Bei dem Schiffsung­lück im Januar 2012 waren 32 Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen zwölf Deutsche. Schettino hatte die „Costa Concordia“zu nah an die Insel Giglio heranfahre­n lassen, woraufhin das Kreuzfahrt­schiff mit 4229 Menschen an Bord einen Felsen rammte.

Das Gericht sprach Schettino unter anderem der mehrfachen fahrlässig­en Tötung und des vorzeitige­n Verlassens des Schiffes schuldig.

Schettino verließ damals als einer der ersten das havarierte Schiff und wurde dafür von den Medien „Kapitän Feigling“genannt. Er gab an, von Bord gefallen und zufällig in einem Rettungsbo­ot gelandet zu sein. Dafür erntete er Hohn und Spott. Der frühere Kapitän beklagte, er werde als Einziger für das Unglück verantwort­lich gemacht.

Schettino bleibt nun nur noch der Gang vor das Kassations­gericht in Rom, Italiens höchstes Gericht.

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FOTO: DPA 2012 rammte das Kreuzfahrt­schiff Costa Concordia einen Felsen und sank. 32 Menschen kamen dabei ums Leben, darunter zwölf Deutsche.
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FOTO: DPA Kapitän Francesco Schettino

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