Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Salkowski schildert ihre Erfahrung mit der Depression
Die Autorin liest in der Alten Schule aus ihrem Roman „Sonnengrau“
SIGMARINGEN (sz) - Tanja Salkowski liest am aus ihrem Buch „Sonnengrau“am Donnerstag, 9. Juni, ab 18 Uhr in Sigmaringen in der Aula in der Alten Schule, Schulhof 4, vor. Auf Einladung der AOK Bodensee-Oberschwaben Selbsthilfekontaktstelle in Kooperation mit dem SRH-Krankenhaus Sigmaringen und den Selbsthilfegruppen im Landkreis Sigmaringen stellte Salkowski ihren Umgang mit der Krankheit dar.
Rastlos raste von einer Lebensetappe zur nächsten. Sie arbeitete als Musikmanagerin, Marketingfachfrau, Moderatorin und Journalistin im In- und Ausland. Nach einer Mobbingerfahrung erkrankte sie 2008 an einer Depression. Ein jahrelanges Versteckspiel begann, um den Schein für Freunde, Arbeitgeber und für sich selbst zu wahren. Bis der Tag kam, an dem sie sich umbringen wollte.
Im März 2012 outete sich Tanja Salkowski bei Freunden und Familie mit einer langen E-Mail. Viele Freundschaften zerbrachen. „Sie gingen von mir. Aber nicht, weil sie gemein waren, sondern weil sie nicht wussten, wie sie mit mir umgehen sollen”, spricht Tanja Salkowski heute offen über die Erkrankung. Ein stationärer Aufenthalt folgte und der anschließende Wille Aufklärungsarbeit zu leisten. Tanja Salkowski eröffnete den Internet-Blog „Sonnengrau“, um schonungslos über ihr Leben mit Depression zu schreiben.
Am 25. November 2013 erschien ihr Debüt-Roman „Sonnengrau. Ich habe Depressionen – na und?“in Deutschland, 2014 auch in Südkorea. Es ist die unverblümte Geschichte einer Gestrandeten, die akzeptiert hat und kämpft, gegen eine vorurteilsbehaftete Gesellschaft und gegen das Ungeheuer im Kopf. Tanja Salkowski lebt in der Nähe von Lübeck und hält bundesweit Lesungen und Vorträge in Kliniken, Selbsthilfegruppen, öffentlichen Einrichtungen und auf Kongressen. Im April 2014 gründete sie das Projekt „Radio Sonnengrau“Deutschlands erste Radiosendung, die sich regelmäßig mit Themen rund um psychische Erkrankungen befasst. Das Projekt wurde mehrfach ausgezeichnet.
Der Eintritt ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.