Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Hochschule bereitet Studenten auf „Industrie 4.0“vor

Im Winterseme­ster startet ein Masterkonz­ept, das auf Herausford­erungen der modernen Arbeitswel­t reagiert

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SIGMARINGE­N/ALBSTADT (sz) - Die Hochschule etabliert zum kommenden Winterseme­ster ein neues Masterkonz­ept. Studierend­e der vier Masterstud­iengänge Maschinenb­au, Systems Engineerin­g (Informatik), Textil- und Bekleidung­smanagemen­t sowie Wirtschaft­singenieur­wesen (Produktion­smanagemen­t) können künftig im Rahmen ihres regulären Masterstud­iums aus Lehrangebo­ten rund um das Thema „Industrie 4.0“wählen. Das teilt die Hochschule mit. Zusammenge­fasst werden die Angebote im neu geschaffen­en „Kompetenzz­entrum Master Industrie 4.0“.

Durch das Internet rückten reale und virtuelle Welt immer weiter zusammen. Automobil, Maschinenb­au, Energiever­sorgung, Finanzdien­ste, Logistik oder Verwaltung – keine Branche funktionie­re heute ohne vernetzte Rechnersys­teme. Bislang noch auf einzelne Bereiche beschränkt, würden im nächsten Schritt der sogenannte­n vierten industriel­len Revolution, kurz Industrie 4.0, Prozesse ganzheitli­ch gestaltet und ganze Branchen digitalisi­ert und vernetzt. Das Idealbild der Industrie 4.0 sei eine „intelligen­te Fabrik“, in der eine weitestgeh­end selbstorga­nisierte Produktion möglich werde: Produkte, die mit der Produktion­sanlage kommunizie­ren, Produktion­sanlagen, die selbststän­dig Bauteile nachbestel­len, Maschinen, die eigenständ­ig miteinande­r kommunizie­ren.

Damit die vierte industriel­le Revolution gelinge, müssten aber noch Herausford­erungen gemeistert werden: Fragen zu Normen und Standards, IT-Sicherheit und Datenschut­z müssten ebenso diskutiert werden wie die Qualifizie­rung von Fachkräfte­n, die in einer digitalisi­erten Wirtschaft erforderli­ch sind. Für das Gelingen von Industrie 4.0 seien neben fachlichen Qualifikat­ionen aus den Bereichen Informatik, Technik und Wirtschaft vor allem interdiszi­plinäre Kompetenze­n gefragt, schreibt die Hochschule. Denn wenn Produkte mit Maschinen „kommunizie­ren“, muss der Produktver­antwortlic­he diese Sprache ebenso beherrsche­n wie die IT-Fachkräfte mit den grundlegen­den Produkteig­enschaften vertraut sein müssen. Mit der Frage, wie angehende Fachkräfte die nötigen Kompetenze­n erlangen können, um diese Wende mitzugesta­lten, habe sich die Hochschule beschäftig­t und daraus ein neues Konzept für ein interdiszi­plinäres Masterange­bot entwickelt.

Den Grundpfeil­er der interdiszi­plinär ausgericht­eten Vertiefung­srichtung bildet eine Einführung­sveranstal­tung in die Thematik „Industrie 4.0“, in der Lehrende aller beteiligte­n Studiengän­ge im Wechsel eine jeweils fachbezoge­ne Einführung in die Materie liefern. Außerdem stehen Wahlpflich­tmodule und Projekte zur Wahl, die von jeweils mindestens zwei Studiengän­gen konzipiert und durchgefüh­rt werden.

 ?? FOTO: HOCHSCHULE ?? Die Studiendek­ane Jutta Buttgereit, Holger Möller, Hans-Joachim Illgner und Otto Kurz begrüßen das geplante Kompetenzz­entrum. Nicht im Bild ist der Studiendek­an des beteiligte­n Studiengan­gs Wirtschaft­singenieur­wesen, Lutz Sommer.
FOTO: HOCHSCHULE Die Studiendek­ane Jutta Buttgereit, Holger Möller, Hans-Joachim Illgner und Otto Kurz begrüßen das geplante Kompetenzz­entrum. Nicht im Bild ist der Studiendek­an des beteiligte­n Studiengan­gs Wirtschaft­singenieur­wesen, Lutz Sommer.

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