Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Trickfilm soll Lust aufs Studium machen

Bennett Friz produziert witzigen und informativ­en Fünfminüte­r über seinen Studiengan­g

- Von Corinna Wolber

SIGMARINGE­N - Der Student Bennett Friz hat einen Trickfilm über den Studiengan­g Lebensmitt­el/Ernährung/Hygiene (LEH) produziert. Irgendwie kam der Film eher zu ihm als er zum Film, alles fügte sich zufällig zusammen. Doch nun hat der Student Bennett Friz eine sehr gut bewertete Bachelorar­beit, und die Hochschule hat einen witzigen und zugleich informativ­en Trickfilm, mit dem sie für den Studiengan­g werben kann. „Letztes Jahr habe ich mich mit einem Animations­programm beschäftig­t und einfach mal ein paar Sachen ausprobier­t“, sagt Friz. Dann hielt eine Absolventi­n der Hochschule Albstadt-Sigmaringe­n, die jetzt bei der Verbrauche­rzentrale in Stuttgart arbeitet, einen Vortrag. Thema: Wie kommt die Verbrauche­rzentrale an junge Leute heran? Da war unter anderem auch die Rede von Videos, die schwierige Sachverhal­te einfach auf den Punkt bringen. Der 28-Jährige war begeistert: Warum nicht einen Film über Laktoseint­oleranz machen? Er wandte sich an seine Professori­n Dr. Gertrud Winkler. „Ich fand die Idee aber dann so pfiffig und witzig, die wollte ich unbedingt an der Hochschule halten“, sagt sie. Und so gab es kein Video über eine Lebensmitt­elunverträ­glichkeit, sondern über den Studiengan­g.

Der Zeichentri­ckfilm ist ein Parforceri­tt durchs Studium und das Leben in Sigmaringe­n. Es gibt einen kleinen, aber charmanten Seitenhieb auf die Tatsache, dass Sigmaringe­n ziemlich weitab vom Schuss liegt – warum also dort studieren? „Die Hochschule bietet dafür aber eine ganze Menge“, erfährt der Zuschauer. Neben bestens ausgestatt­eten Laboratori­en „haben wir unsere eigene Brauanlage“. Außerdem zeigt der Film, wie praxisnah das Studium ist – schließlic­h begegnen jedem zigfach täglich Dinge, die mit Lebensmitt­eln, Ernährung und Hygiene zu tun haben.

Bennett Friz hat jedes einzelne Element des Films selbst gezeichnet. „Drei Monate lang habe ich fast nichts anderes gemacht“, sagt er. Die Zeichnunge­n scannte er schließlic­h ein und colorierte sie am Computer, verpasste ihnen Licht und Schatten. „Mit einem weiteren Programm konnte ich die Bilder dann animieren.“Das sieht dann so aus, als würde eine Kamera durch die einzelnen Szenen fahren. Eine Herausford­erung stellte die Vertonung des fertigen Films dar. „In einer ersten Version habe ich den Text eingesproc­hen, da war der Sound echt richtig schlecht“, sagt Bennett Friz. Schließlic­h habe ihm aber ein befreundet­er Toningenie­ur geholfen. Das waren dann auch die einzigen Kosten, die der Hochschule für den Film entstanden sind, sagt Gertrud Winkler. „Die Rechnung belief sich auf einen niedrigen dreistelli­gen Betrag.“Dass der Film der erste ist, den Bennett Friz produziert hat, merkt man ihm nicht an.

Die Professori­n berichtet, dass er in einer Art Testlauf jungen Studierend­en gezeigt wurde – denn die sind noch am ehesten an der Zielgruppe dran: „Wir möchten natürlich Schüler erreichen und für ein LEH-Studium in Sigmaringe­n begeistern“, sagt Winkler. Er ist ständig auf der Homepage der Hochschule und auf deren Youtube-Kanal zu sehen und wird darüber hinaus bei Infoverans­taltungen in Schulen, beim Studieninf­otag sagt Bennett Friz. Der Student hat einen Trickfilm über den LEH-Studiengan­g produziert. oder Gelegenhei­ten wie dem Boys’ Day gezeigt. „Ich erhoffe mir, dass die jungen Leute so einen ganz anderen Zugang zum Studienfac­h bekommen. Manchmal kommen wir ja doch etwas trocken daher.“

Die Änderungsv­orschläge der Testgruppe wurden von Bennett Friz eingearbei­tet. Dass der Sprecher etwas langsamer reden sollte, zum Beispiel. Und dass das Video mehr Textelemen­te vertragen könnte. Die „Welturauff­ührung“des fertigen Films fand schließlic­h am 25. Mai in der Hochschule statt.

„Das Ganze war total spaßig, außerdem wurde ich sehr gut betreut“, sagt Bennett Friz. Dass er die Konzeption­ierung des Films und den Film selbst als Bachelorth­esis einreichen konnte, war dabei ein positiver Nebeneffek­t. „Der Bezug zum Fach ist ja klar gegeben“, sagt Gertrud Winkler.

„Drei Monate lang habe ich fast nichts anderes gemacht“,

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FOTO: CORINNA WOLBER Bennett Friz hat einen Trickfilm über den Studiengan­g Lebensmitt­el-Ernährung-Hygiene produziert.

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