Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Eine Woche lang dreht sich alles um die Kunst
Die siebte Sommerkunstwoche in Mariaberg ist eröffnet – Vernissage findet am Freitag statt
MARIABERG (gl) - Am Montag ist in Mariaberg die Sommerkunstwoche eröffnet worden. Bereits zum siebten Mal kommen Hobbykünstler von nah und fern zusammen, um sich eine Woche lang unter fachkundiger Anleitung in der Kunst unterrichten zu lassen oder einfach nur, um neue Kunsttechniken kennenzulernen. Ein Rahmenprogramm mit Puppentheater und einem Theaterstück mit Musik ergänzen die Sommerkunstwoche.
Im zentral gelegenen „Sommerkunst-Café“begrüßte Vorstand Rüdiger Böhm alle Kursteilnehmer und die Kursleiter. „Die Spannung ist allen anzumerken“, sagte er. Die Organisatoren Axel Klöss-Fleischmann und Winfried Maulbetsch riefen in der bunt gemischten Menge die Dozenten auf, damit sich die Teilnehmer zuordnen und auf den Weg in das jeweilige Atelier machen konnten. Erneut wurden die teils bekannten, teils neuen Angebote gut angenommen. Acht Kurse für Jugendliche und Erwachsene und fünf Kurse für Sechs- bis 14-Jährige kamen zustande. Rund 130 Personen meldeten sich an. Manche Kurse waren schnell ausgebucht, weshalb es vereinzelt Absagen gab. Da zudem Kinder der Teilnehmer von drei bis sechs Jahren während der Kurszeiten von Mariaberg betreut werden, ist das Angebot für Familien ideal. Eine Steigerung der Anmeldezahlen, so KlössFleischmann, werde aber nicht angestrebt: „Die familiäre Atmosphäre und intensive Betreuung während der Kurse soll beibehalten werden.“Die Qualität durch die persönlichen Begegnungen und Gespräche sei so gewährleistet und sicher ein Grund für das anhaltende Interesse. Viele der Teilnehmer sind „Wiederholungstäter“: Ihnen gefällt entweder der jeweilige Kurs so gut, dass sie ihn mehrfach wiederholen, oder sie probieren etwas ganz Neues aus.
Es gibt ein offenes Sommerkunstatelier
Bewährt hat sich die Malerei „Groß, Wild, Bunt“mit Tanja Niederfeld, bei der das experimentelle Spiel mit Farbe im Vordergrund steht. Ebenso beliebt sind „Wandern und Zeichnen“mit Wolfgang Wiebe oder „Experimentelle Malerei“mit Gernot Bizer. Der Kurs „Bronzeguss“mit dem Schweizer Roman Hutter wird zum ersten Mal angeboten und zog zehn Teilnehmer an. Auch „Steinbildhauerei“ mit der jungen Künstlerin Carla Mausch, „Kleine Traumfabrik, Trickfilme selber machen“mit Thomas Staroszynski sowie „Holzbildhauerei“mit Andrea Rekšans und Stefan Vollrath kamen zustande. Ganz schnell war der Kurs „Landart: Flechten, Binden, Weben“mit Iris Bertz ausgebucht. Die Weiden- und Installationskünstlerin lebt im englischen Birmingham und findet den Ort Mariaberg und die Mühle unten an der Lauchert geradezu ideal zum Flechten. Der „zeitgenössische Ansatz“scheint ihr gerade dort besonders interessant. Geflochten wurden damals nicht nur Körbe, sondern die Weiden dienten auch beim Bauen. Heute wird Geflochtenes auch als „reine Kunst“in der Landschaft oder in Räumen präsentiert. Schon am Vortag legte Iris Bertz die Weidenruten ins Wasser, sodass die Gruppe gleich zur Tat schreiten konnte.
Jeder, der Lust hat und sich selbst noch ohne Anmeldung in die Sommerkunstwoche einbringen möchte, kann beim „Offenen Sommerkunstatelier“in der Manufaktur im Klosterhof teilnehmen. Menschen mit und ohne Behinderung können unter der fachkundigen Leitung von Tanja Klöss und Annette Trefz nach Herzenslust und mit unterschiedlichen Techniken malen oder sich im Holzschnitt üben. Dabei ist zu beachten, dass zwischen Gammertingen und Mariaberg aufgrund von Brückenarbeiten in Bronnen mit dem Auto zurzeit kein Durchkommen ist und auf eine Umleitung ausgewichen werden muss. Weitere Informationen gibt es unter der Telefonnummer 07124/92 32 08.