Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Mittelfristiges Ziel ist die Südbadenliga
Trainer Arno Uttenweiler und der TV Pfullendorf bereiten sich auf die neue Saison vor
PFULLENDORF - Seit Juni 2016 hat der südbadische Handball-Landesligist TV Pfullendorf einen neuen Trainer: Arno Uttenweiler. Mit Oliver Robotka hat Uttenweiler auch gleich einen neuen Spieler für die halblinke Seite mitgebracht, um den Kader zu verstärken. Ziel ist in dieser Saison eine Platzierung unter den ersten Sechs, im zweiten Jahr darf es dann auch ein bisschen mehr sein.
Der in Bad Saulgau geborene Uttenweiler hat als Spieler die komplette Jugend des TSV Bad Saulgau durchlaufen, wechselte mit 18 Jahren in die erste Mannschaft und war an allen vier Aufstiegen von der Bezirksklasse bis in die Regionalliga, damals die dritthöchste Spielklasse im deutschen Handball, beteiligt. Als Spielführer lenkte er neun Jahre lang die Geschicke der Mannschaft in der Regionalliga, bevor er mit 34 Jahren seine Karriere als Spieler beendete und ins Trainergeschäft einstieg. Berufsbedingt zog er für zwei Jahre nach Biberach, trainierte dort die AJugend. Dann legte Uttenweiler eine einjährige Pause ein, ehe ihm eine Anfrage des TSB Ravensburg vorlag. In Ravensburg arbeitete der heute 49-Jährige fünf Jahre mit der Mannschaft und brachte sie nach zwei Aufstiegen von der Kreisklasse bis in die Landesliga. Nach dem Wiederabstieg verließ er im Mai 2015 den TSB.
Robotka erster Neuzugang
„In allererster Linie ist es mir besonders wichtig, dass die Mannschaft als Team einheitlich und harmonisch auftritt, dass wir emotional und mental stark sind. Meine Philosophie war es schon immer, aus einer stabilen Abwehr zu einfachen Toren zu kommen. Ein Trainer kann nur das spielen, was er an Spielern zur Verfügung hat.“In Pfullendorf gelte: „Mit dem doch recht jungen Kader müssen wir über Schnellkraft und Athletik zu einfachen Toren kommen.“
Zum TVP-Kader selbst sagt Uttenweiler: „Ich möchte zunächst meinen Dank meinem Vorgänger Matthias Kempf aussprechen. Er hat mir eine unheimlich homogene und intakte Mannschaft übergeben. Mein Dank gilt auch dem Vorstand, wie ich in Pfullendorf aufgenommen worden bin. Die Mannschaft ist sehr kompakt, da sie ja schon einige Jahre zusammenspielt. Und sie ist sehr jung.“Auch deshalb sei es für ihn wichtig gewesen, so Uttenweiler, noch einige Spieler mit ins Boot zu holen. „Wie Oliver Robotka, einen meiner treuen Wegbegleiter und erfahrenen Spieler. Robotka ist ein starker Mittelmann für die halblinke Seite. Er schafft es gezielt, Gegner zu binden und zum richtigen Zeitpunkt einen Pass an seine Mitspieler abzugeben“, erklärt Uttenweiler die Stärken des Neuen. „Er ist recht stark am Kreis und überzeugt mit Spielfreude. Er kann für die junge Mannschaft ein ganz wichtiger Bestandteil werden.“Dagegen beklagt Uttenweiler das Fehlen eines Rückraumspielers, der einfache Tore werfen kann. „Umso mehr müssen wir in der Abwehr aktiver sein als andere Mannschaften, um letztendlich zu schnellen und einfachen Toren zu kommen. Aber die Mannschaft ist, denke ich, soweit vorbereitet, dass wir sagen können: Wenn wir als Mannschaft funktionieren, können wir unser Saisonziel erreichen.“
Arno Uttenweiler hat sich als erfahrener Fahrensmann ein Bild von der Liga gemacht, die in den vergangenen Jahren immer von denselben Mannschaften dominiert wird. Das sollte auch in diesem Jahr so sein. Uttenweiler glaubt, dass nur eine Mannschaft in diese Phalanx einbrechen kann: der Aufsteiger aus Singen. Denn Arno Uttenweiler weiß aus eigener Erfahrung, welche Euphorie bei einem Ausfteiger herrscht. Und: Auch hat sich Singen mit drei, vier Spielern verstärkt und will sich im vorderen Tabellenfeld einnisten.
Prinzipiell denkt Arno Uttenweiler mit seiner Mannschaft von Spiel zu Spiel. Gemeinsames Ziel für die Runde 2016/17 ist eine Platzierung unter den ersten Sechs. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Mannschaft in der Vorbereitung, die bereits seit Juni läuft, noch richtig hart arbeiten.
Doch längst hegt Uttenweiler ein mittelfristiges Ziel. „Ich habe in den ersten Gesprächen mit Pfullendorf auch klar gesagt, dass es für mich ein Ziel sein muss, mittelfristig den Aufstieg in die Südbadenliga zu schaffen. Wir wollen den Aufstieg nach zwei Jahren unserer Zusammenarbeit schaffen.“Losgelöst vom Tabellenplatz hat Arno Uttenweiler aber auch ein anderes Ziel: den treuen Pfullendorfer Fans bei den Heimspielen einen attraktiven und spannenden Handball zu bieten, um so den Pfullendorfer Handball weiter zu etablieren und zu festigen.