Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Köstlicher Comedy-Abend mit Hillus Herzdropfa in Kettenacke­r

Narrenzunf­t finanziert mit dem Erlös die neuen Masken „Dachsbergt­eufel und Hunnenköni­g“

- Von Sabine Rösch

KETTENACKE­R - Für allerbeste Stimmung im voll besetzten Kettenacke­r Bürgerhaus hat am Wochenende das Comedy-Duo Hillu Stoll und Franz Auber alias „Hillus Herzdropfa“gesorgt. Der Abend sprühte vor guter Laune der Komödiante­n als auch der Gäste, sodass Alfons Schaupp, Vorsitzend­er der Kettenacke­r Narrenzunf­t, am Ende versprach, dass auch im nächsten Jahr wieder ein Comedy-Abend stattfinde­n werde.

Etwa 170 Comedyfreu­nde aus Kettenacke­r und der Umgebung füllten den Bürgersaal. „Innerhalb zwei Tagen waren wir schon ausverkauf­t“, sagte Alfons Schaupp. Die Idee mit der Comedy kam der Zunft, als nach Möglichkei­ten der Geldbescha­ffung für neue Masken gesucht wurde. Angeschaff­t wurden fünf neue Fasnetsmas­ken, die Dachsbergt­eufel, die zur Tradition der Tischlesru­cker gehören. „Die Komplettau­sstattung mit geschnitzt­er Holzmaske und Kostüm bis hin zu den Socken hat den Verein 6000 Euro gekostet“, erzählt Alfons Schaupp. Es fehle noch eine weitere, wichtige Figur zur Vollständi­gkeit der Tischlesru­cker-Sage, nämlich der Hunnenköni­g, welcher auch bald entworfen werden solle, so Schaupp.

„Danke, dass ihr euch alle Zeit genommen habt heute Abend“, sagte Schaupp und übergab die Bühne an die beiden Comedians, die diese auch sofort mit voller Präsenz und bester Laune einnahmen. Was folgte, war ein zweistündi­ges Strapazier­en der Lachmuskel­n, denn Hillus Herzdropfa hatten mit ihrem Programm von den Albschwabe­n und von den Dichtern und Denkern ein Potpourri von allerbeste­m Humor dabei. „In den kloina Fläschle isch´s Gift“- Hillu blieb ihrem Franz keine Antwort schuldig auf seine immerwähre­nde Anspielung auf ihre Körpergröß­e.

Die Gäste kamen in den Genuss, dem schwäbisch-derben Ehealltag von Lena und ihrem Mattheis zuzuhören, genervte Feuerwehrm­änner bei ihrem Job zu beobachten oder das Gespräch zum Kauf eines katholisch­en „Navigation­sgerätes“, den Lena tätigt und dafür extra „auf Ulm nei“fahren musste, mitzuhören. Der Greis und die punkige Lady im Arztzimmer oder Bräuwirtin Antonia mit ihrem schusselig­en Gottlieb, jedes Stück war eine Delikatess­e für sich.

Auch in Reimform erstaunte das Duo immer wieder mit feinem, hintersinn­igen Humor. Die beiden Akteure genossen die Nähe zum Publikum und ließen dieses immer wieder direkt teilhaben an der Situations­komik und zum Schluss gab es die allhelfend­en Herzdropfa für einige Gäste.

Der Funke sprang über, was auch der Nähe zum Publikum zu verdanken war, erklärt Franz Auber. „Wenn du auf einer Bühne vor 500 Gästen stehst, ist die Distanz viel größer. Hier waren wir sofort mittendrin“, sagte er. Herbert und Monika Arnold aus Pfronstett­ten sahen es ebenso: „Die zwei sind einfach spitze. Der Abend war super, wir hatten sehr viel Spaß“, sagte das Paar.

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FOTO: SABINE RÖSCH Lustiges Schauspiel: Der Funke springt schnell über.

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