Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Verein sorgt sich um deutsch-französische Beziehungen
Austausch leidet unter einer Gebietsreform in Frankreich und einem Rückgang an Zuschüssen in Deutschland
HOHENTENGEN - Die Mitglieder des Partnerschaftsvereins Hohentengen sind in Sorge: Es wird immer schwieriger, den Kontakt in die französische Partnerstadt Charensat zu halten. Zum einen führt die Gebietsreform dort zu lokalen Turbulenzen, zum anderen gibt es in Deutschland immer weniger Zuschüsse für den Austausch. Hinzu komme, dass der Schüleraustausch zwischen Hohentengen und Charensat faktisch fast unmöglich geworden sei, weil es vor Ort keine Schule mehr gibt, erklärte der Vorsitzende Karl-Heinz Bleicher bei der Hauptversammlung. Zu dieser waren viele Mitglieder und die Vertreterinnen der Partnerschaftsvereine Mengen und Bad Saulgau ins Gasthaus Bären gekommen.
In seiner Begrüßung hatte Bleicher Bezug auf die derzeitige politische Situation in Europa genommen. „Dieses vereinte Europa ist mehr als eine Wirtschaftsgemeinschaft. Es ist eine friedensstiftende Vereinigung, ein Europa der Völker, der Menschen“, sagte er. Der Zusammenhalt und die Verteidigung der Werte seien wichtig. So werde es in diesem Jahr darauf ankommen, mit den Partnern in Charensat zu besprechen, wie es künftig weitergehen kann.
Stammtisch im Gasthaus Sonne
Schriftführerin Helga Binder kündigte an, dass es vom 20. bis zum 23. Juli eine Bürgerbegegnung geben wird. Die französischen Freunde werden am Donnerstag, 20. Juli, anreisen, damit die Besichtigung eines Wirtschaftsbetriebs möglich ist. Der Verein, der zurzeit 35 ausgesprochen engagierte Mitglieder zählt, werde beim Adventszauber am Dorfgemeinschaftshaus wieder dabei sein. Binder warb für den Besuch des französischen Stammtischs, der an jedem zweiten Donnerstag im Monat im Gasthaus Sonne zusammenkommt.
Schatzmeister Johann Sauter zeigte in seinem Bericht, dass der Verein finanziell gut da steht. KarlHeinz Bleicher betonte, dass das Geld durch die Arbeit der Mitglieder erwirtschaftet wurde. Er dankte diesen dafür und erklärte, dass nur so die Kosten der Bürgerbegegnungen gedeckt werden können. Bleicher machte bewusst, dass es für die französischen Partner ungleich schwieriger sei, das Geld aufzubringen – „vor allem, wenn man bedenkt, wie wir dort bewirtet werden“, sagte er.
Hohentengens Bürgermeister Peter Rainer betonte, die Arbeit des Partnerschaftsvereins sei wichtiger denn je, weil die Europäische Union vor einer Bewährungsprobe stehe. Nachdem die Vertreterinnen der Partnerschaftsvereine Saulgau und Mengen ihre Arbeit vorgestellt hatten, fragte Johann Sauter, wie sie ihre Aktivitäten finanzieren. Die Stadt Bad Saulgau unterstütze sehr großzügig die Arbeit und die Stadt Mengen übernehme alle Kosten, hieß es.