Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Neuer Investor steht für Soldatenhe­im bereit

Unterstütz­er präsentier­en einen Investor zur Sanierung des Soldatenhe­ims – Stadt prüft Pläne

- Von Christoph Wartenberg

SIGMARINGE­N - Die Chancen für den Erhalt des Hauses am Riedbaun (Soldatenhe­im) sind seit Ende vergangene­n Jahres weiter gestiegen. „Wir gehen zu 70 bis 80 Prozent davon aus, dass wir das Haus wieder in Schwung bringen“, sagt Hermann Rumpel, der Sprecher der Gruppe, die sich den Erhalt des Hauses als Veranstalt­ungsstätte zum Ziel gesetzt hat. Ursprüngli­ch hatte es geheißen, der beliebte Treffpunkt werde abgerissen und durch Einfamilie­nhäuser ersetzt.

Im Hintergrun­d hat die Gruppe seit Ende vergangene­n Jahres viel gearbeitet und neue Konzepte für das Haus erarbeitet. Grundlage dafür ist, dass ein neuer Investor gefunden wurde, der das Haus renovieren will und anschließe­nd in ähnlichem Stil weiterbetr­eiben will. Dabei würde das Haus am Riedbaum in keinem Fall in Konkurrenz zur Stadthalle treten, weil in Sigmaringe­n auch oft kleinere Veranstalt­ungsräume benötigt werden. „Der Investor kommt aus der Branche und kennt sich bei ähnlichen Projekten aus“, sagt Rumpel. Inzwischen habe man der Stadtverwa­ltung ein umfangreic­hes Konzept schon mehrfach vorgestell­t, das von der Verwaltung mit Wohlwollen aufgenomme­n wurde. Nach zwei Treffen wurde das Konzept an einigen Tellen überarbeit­et.

Derzeit informiert die Soldatenhe­im-Gruppe die im Gemeindera­t vertretene­n Fraktionen. „Bei CDU und den Freien Wählern sind wir auf viel Interesse gestoßen“, sagt Rumpel. Mit der SPD-Fraktion sei bereits ein Termin vereinbart und die Grünen würden ebenfalls noch einbezogen. „Wenn da eine vernünftig­e Lösung zustande kommt, kann man darüber reden“, sagt die Fraktionsv­orsitzende im Sigmaringe­r Stadtrat, Alexandra Hellstern-Missel. Das Ganze mache einen ganz guten Eindruck und scheine nicht aussichtsl­os. „Aber auf keinen Fall will ich den von Fachkundeg­elenkten Entscheidu­ngen der Stadtverwa­ltung vorgreifen“, sagt Hellstern-Missel.

Für April oder auch Mai soll das Thema auf die Tagesordnu­ng im Gemeindera­t kommen. Sollte man die Zustimmung des Gemeindera­tes erhalten könnte der Investor mit der Renovierun­g beginnen. Allerdings könne man nicht davon ausgehen – gesetzt den Fall, die Stadt stimmt den Plänen zu – dass das Haus im Sommer eröffnet werde, die Arbeiten würden wohl ein Jahr in Anspruch nehmen.

Die Stadt hat bei der Bima ein Vorkaufsre­cht

Der springende Punkt war, dass der Investor der Stadt die gesamt Verantwort­ung für das Haus abnimmt. Die Kalkulatio­n des Investors basiert im Gegensatz zur städtische­n Rechnung nicht auf dem Austausch alle Elemente, sondern will intakte Teile erhalten und wird so deutlich billiger. Wenn die Stadt, die bei der Bima (Bundesanst­alt für Immobilien­angelegenh­eiten) ein Vorkaufsre­cht für das Anwesen hat, den Kauf an den Investor abtritt, ist die Stadtverwa­ltung außen vor. Der Stadtbaume­ister steht dem Projekt ebenfalls wohlwollen­d gegenüber und würde gegebenenf­alls mit der Bima reden, sagt Rumpel. Auch die Mitarbeite­r der Bima vor Ort in Sigmaringe­n zeigen sich kooperativ.

Der Investor will das Haus am Riedbaum nach der Sanierung als Restaurant und Veranstalt­ungsstätte weiter betreiben. Im Restaurant wird es vielleicht einige Änderungen geben und die Kegel und Bowlingbah­nen sollen umgebaut werden. „Der große Saal wird nach einem halben Jahr proppenvol­l bei den Vermietung­en sein“, ist sich Rumpel sicher. Auch für die anderen Räume sieht er in der Bevölkerun­g einen entspreche­nden Bedarf.

Einen entscheide­nden Beitrag zur Finanzieru­ng des Betriebs sollen die bislang kaum genutzte Räumlichke­iten im hinteren Bereich des Gebeäudeko­mplexes leisten. Die werden renoviert und als Studentenw­ohnungen vermietet.

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FOTO: ARCHIV Für das Sigmaringe­r Haus am Riedbaum gibt es Chancen für einen Fortbestan­d.
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FOTO: ARCHIV Hermann Rum- pel

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