Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Mordkommis­sion ermittelt auf dem Campus Galli

„Traufgänge­r“ist der 17. Krimi von Manfred Bomm, der im Gmeiner-Verlag erscheint

- Von Christoph Wartenberg

MESSKIRCH – Der Campus Galli, die Baustelle eines mittelalte­rlichen Klosters mit den Möglichkei­ten des 9. Jahrhunder­ts in der Nähe von Meßkirch, nimmt nicht nur langsam Gestalt an, sondern geht jetzt auch schon in die Story von Kriminalro­manen ein.

„Traufgänge­r“heißt das kürzlich im Gmeiner-Verlag erschienen­e Buch von Manfred Bomm. Auf einmal wird eine idyllische Ferienland­schaft zum Gegenstand polizeilic­her Ermitttlun­gen. Die Region zwischen Meßkirch und Sigmaringe­n erhofft sich zu Recht mittelfris­tig, dass die Klosterbau­stelle zu einem touristisc­hen Topp-Ziel wird.

Aber nun wird das Landstück bei Rohrdorf nicht nur ein Platz mönchisch-emsiger Arbeit, sondern auch zu einem Ort der Gewalt und Intrige, in dem nicht nur Geld, sondern auch wertvolle Dokumente versteckt sein könnten. In der Schweiz gebunkerte­s Schwarzgel­d spielt eine Rolle, windige, betrügeris­che Geldanlage­n und hinterzoge­ne Steuern wollen untergebra­cht werden, wobei die Verbindung­en unter anderem bis auf die Cayman-Inseln reichen.

Für Kriminalko­mmissar August Häberle platzt einmal mehr ein geruhsames Wochenende, als er einen Fall übernehmen muss, bei dem auf dem Campus Galli ein Mann mit einer Axt erschlagen wurde. Das Opfer, Lorenz Moll, ein 46-jähriger Elektromei­ster, der freiwillig auf der Campus-Baustelle mitarbeite­t, hat kurz vorher einen alten Bekannten getroffen, den er lieber nicht getroffen hätte. Dass die Geldjongle­ure durch ein paar schiefgela­ufene Geschäfte nervös werden, bringt Dynamik in die Handlung.

Manfred Bomm ist eine Art Hausautor des Meßkircher Gmeiner-Verlags. „Traufgänge­r“ist der 17. Roman, den der frühere Gerichtsre­porter veröffentl­icht hat. Da versteht es sich von selbst, dass ein Gelände wie der Campus Galli sich geradezu anbietet, Gegenstand einer Ermittlung zu sein. Die künftige Klosteranl­age ist dabei etwas düsterer und geheimnisv­oller als in der Realität. Dass man das für einen Krimi machen muss, ist klar. Verdächtig unverdächt­ige Figuren, manchmal wie bei Hitchcock, treten auf und irgendeine­r scheint den Spaten in der Hand zu haben, um das viele Geld auf der Klosterbau­stelle zu ver- oder auszugrabe­n. Bomm erschließt für seine „Traufgänge­r“eine Region von Stuttgart bis zum Bodensee, eben entlang der sogenannte­n Traufgänge, aber der Campus Galli nimmt eine zentrale Stellung ein. Spannend bleibt es, egal wo es spielt.

Opfer ist ein Elektromei­ster.

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FOTO: VERLAG Der Krimi „Traufgänge­r“spielt auf dem Campus Galli.

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