Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Mordkommission ermittelt auf dem Campus Galli
„Traufgänger“ist der 17. Krimi von Manfred Bomm, der im Gmeiner-Verlag erscheint
MESSKIRCH – Der Campus Galli, die Baustelle eines mittelalterlichen Klosters mit den Möglichkeiten des 9. Jahrhunderts in der Nähe von Meßkirch, nimmt nicht nur langsam Gestalt an, sondern geht jetzt auch schon in die Story von Kriminalromanen ein.
„Traufgänger“heißt das kürzlich im Gmeiner-Verlag erschienene Buch von Manfred Bomm. Auf einmal wird eine idyllische Ferienlandschaft zum Gegenstand polizeilicher Ermitttlungen. Die Region zwischen Meßkirch und Sigmaringen erhofft sich zu Recht mittelfristig, dass die Klosterbaustelle zu einem touristischen Topp-Ziel wird.
Aber nun wird das Landstück bei Rohrdorf nicht nur ein Platz mönchisch-emsiger Arbeit, sondern auch zu einem Ort der Gewalt und Intrige, in dem nicht nur Geld, sondern auch wertvolle Dokumente versteckt sein könnten. In der Schweiz gebunkertes Schwarzgeld spielt eine Rolle, windige, betrügerische Geldanlagen und hinterzogene Steuern wollen untergebracht werden, wobei die Verbindungen unter anderem bis auf die Cayman-Inseln reichen.
Für Kriminalkommissar August Häberle platzt einmal mehr ein geruhsames Wochenende, als er einen Fall übernehmen muss, bei dem auf dem Campus Galli ein Mann mit einer Axt erschlagen wurde. Das Opfer, Lorenz Moll, ein 46-jähriger Elektromeister, der freiwillig auf der Campus-Baustelle mitarbeitet, hat kurz vorher einen alten Bekannten getroffen, den er lieber nicht getroffen hätte. Dass die Geldjongleure durch ein paar schiefgelaufene Geschäfte nervös werden, bringt Dynamik in die Handlung.
Manfred Bomm ist eine Art Hausautor des Meßkircher Gmeiner-Verlags. „Traufgänger“ist der 17. Roman, den der frühere Gerichtsreporter veröffentlicht hat. Da versteht es sich von selbst, dass ein Gelände wie der Campus Galli sich geradezu anbietet, Gegenstand einer Ermittlung zu sein. Die künftige Klosteranlage ist dabei etwas düsterer und geheimnisvoller als in der Realität. Dass man das für einen Krimi machen muss, ist klar. Verdächtig unverdächtige Figuren, manchmal wie bei Hitchcock, treten auf und irgendeiner scheint den Spaten in der Hand zu haben, um das viele Geld auf der Klosterbaustelle zu ver- oder auszugraben. Bomm erschließt für seine „Traufgänger“eine Region von Stuttgart bis zum Bodensee, eben entlang der sogenannten Traufgänge, aber der Campus Galli nimmt eine zentrale Stellung ein. Spannend bleibt es, egal wo es spielt.
Opfer ist ein Elektromeister.