Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Landwirte eröffnen die Grillsaison
Mit bundesweiter Aktion machen sie auf ihre Erzeugnisse aufmerksam
SIGMARINGEN - Von Sommer war am Mittwoch nichts zu sehen, nichtsdestotrotz hat der Kreisbauernverband Biberach-Sigmaringen auf dem Sigmaringer Marktplatz mit seiner bundesweiten Aktion „Wir machen den Grillsommer“auf Leistungen und Produkte der Landwirte aufmerksam gemacht. Auch in Wangen veranstaltete der Bauernverband diese Aktion. Die Landfrauen Elfriede Elser und Monika Koch wendeten am Grill unter den Arkaden am alten Rathaus Würstchen und Gemüsespieße, welche Passanten gegen eine Spende entgegennehmen konnten. „Bis 12 haben wir schon 150 Portionen verteilt“, sagt Kreisvorsitzender Gerhard Glaser. Zusammen mit Klaus Frick, Obermeister der Fleischerinnung im Kreis, warb er für die regionalen Produkte der Landwirtschaft.
Geschäftsführer Niklas Kreeb sagt, er hätte im Nachhinein lieber für Glühwein statt Sonnenschutz gesorgt. Die Leute kamen trotzdem. „In Baden-Württemberg produzieren wir alle Rohstoffe, die wir für die Grillsaison brauchen, vom Fleisch bis zum Bier oder Wein. „Wir erhalten viele Anrufe von Verbrauchern, die sich regional ernähren wollen“, sagt Kreeb. „Die Leute brauchen mehr Infos und sollen sehen, wo das Essen herkommt.“Das sei Anlass, auf die Vielfalt der landwirtschaftlichen Erzeugnisse hinzuweisen. „Wir machen gutes Handwerk zu einem hohen Qualitätsstandard“, findet Kreeb.
„Es ist wichtig, dass den Menschen bekannt wird, wie die Landwirtschaft hier funktioniert“, findet Gerhard Glaser. Tierschutz werde von Landwirten gelebt. „Wenn dann ein schwarzes Schaf darunter ist, ist das Anlass für die Politik, die gesetzlichen Bestimmungen so zu ändern, dass die Bürokratie allen Landwirten vieles erschwert“, so Glaser. Die Versorgung der Tiere sei eine große Leistung. „Jeder, der unser Fleisch isst und unsere Milch trinkt, trägt zur Grünlanderhaltung bei.“
Häufig werde in öffentlich geführten Debatten auf die Landwirtschaft geschimpft. Dabei setzten sich Landwirte für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz ein. In der Landwirtschaft hätten sich streitbare Parameter in den vergangenen Jahren stark reduziert. „Nur mehr sieben Prozent der Treibhausgase stammen aus der Landwirtschaft“, so Glaser. 60 Millionen Tonnen konnten allein durch Bioerzeugnisse eingespart werden.
Zudem habe sich der Antibiotikaeinsatz in den vergangenen fünf Jahren um 50 Prozent reduziert. „Es ist klimafreundlich, beim heimischen Metzger, Bäcker oder Gärtner einzukaufen.“