Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Abschlussbericht ist ein Leitfaden für die Zukunft
Hohentengen: Wirtschaftsförderer Alexander Leitz stellt Schwerpunkte des Gemeinde-Entwicklungskonzepts vor
HOHENTENGEN - Vor zwei Jahren haben sich Gemeinderat und Gemeindeverwaltung in Hohentengen gemeinsam mit Wirtschaftsförderer Alexander Leitz auf den Weg gemacht, ein Gemeinde-Entwicklungskonzept auf die Beine zu stellen, das die Kommune zukunftsfähig machen soll. Nun hat Leitz am Mittwoch im Gemeinderat seinen Abschlussbericht vorgestellt. Vieles ist in den zwei Jahren angestoßen worden, wie etwa der Ausbau des Nahwärmenetzes im Gewerbegebiet Bachäcker oder das kommunale Förderprogramm „Wir schaffen Platz“, das Abrissvorhaben finanziert. Klar ist aber auch, dass die Gemeinde erst am Anfang des abzuarbeitenden Aufgabenkatalogs steht.
200 Seiten ist der Bericht stark, den Leitz den Gemeinderäten zur Verfügung gestellt hat. Hier können die einzelnen Schritte von der ersten Klausurtagung über die Bürgerversammlungen in den Ortsteilen und die Befragung der Einwohner bis zur Entwicklung von zu realisierenden Konzepten nachvollzogen werden. „Es ist eine Art Leitfaden, in den wir in Zukunft immer schauen können“, sagte Albert Wetzel, Franktionsvorsitzender der CDU.
Mobilitätskonzept:
Hier soll auf politischer Ebene die Förderung von Bürgerautos erreicht werden. Die Fahrdienste des Busses der Christlichen Sozialstiftung könnten ausgedehnt, Ladestationen für E-Bikes und E-Autos eingerichtet werden. Bestehende Busverbindungen müssen bei den Einwohnern bekannter gemacht werden.
Eigentumskonzept: Hier ist eine aktive Eigentümerberatung angestrebt, die auch Infos zu Fördergeldern beinhaltet. Ein Anfang ist auch das kommunale Förderprogramm „Wir schaffen Platz“. Es soll über mehr barrierefreie Seniorenwohnungen nachgedacht werden und der Dorfmanager als lokaler „Direktmakler“im Auftrag der Gemeinde unterwegs sein.
Zum Sozialkonzept gehört die mögliche Realisierung einer zentralen Seniorenwohnanlage in Hohentengen. Außerdem besteht Bedarf an einer zentralen Anlaufstelle, um Informationen und Unterstützung in sozialen Fragen und Nöten zu erhalten. Dies könnte ein Sozialpunkt „Göge“mit hauptamtlicher Leitung in Ergänzung zu der ehrenamtlichen Arbeit der Sozialstiftung und der Nachbarschaftshilfe sein. Auch die Betreuungszeiten im Kindergarten könnten flexibler gestaltet werden.
Das städtebauliche Konzept soll sich am Bedarf junger Bauherren orientieren und Bauplätze im Ortskern konkurrenzfähig machen. Alexander Leitz hat eine Bestandsaufnahme aller Gebäude im Gemeindegebiet gemacht (die aus Datenschutzgründen nicht öffentlich gemacht wird), und über ein kommunales Flächenmanagement und Quartiersbildung sollen langfristig neue attraktive Bauplätze oder Wohnbereiche entstehen.
Außerdem stehen noch die Weiterentwicklung des Hochwasserschutzprogramms und des Klimaschutzes auf dem Programm sowie die Planungen für die Ortsdurchfahrt in Völlkofen. Als größte Herausforderung innerhalb dieses Gesamtkonzepts sieht Alexander Leitz das Schließen der Baulücken. „Hier gibt es das größte Flächenpotenzial, aber auch die größte Unbeweglichkeit der Eigentümer“, sagte er. „Wenn die nicht verkaufen wollen, bleibt die Situation eingefroren.“