Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Abschlussb­ericht ist ein Leitfaden für die Zukunft

Hohentenge­n: Wirtschaft­sförderer Alexander Leitz stellt Schwerpunk­te des Gemeinde-Entwicklun­gskonzepts vor

- Von Jennifer Kuhlmann

HOHENTENGE­N - Vor zwei Jahren haben sich Gemeindera­t und Gemeindeve­rwaltung in Hohentenge­n gemeinsam mit Wirtschaft­sförderer Alexander Leitz auf den Weg gemacht, ein Gemeinde-Entwicklun­gskonzept auf die Beine zu stellen, das die Kommune zukunftsfä­hig machen soll. Nun hat Leitz am Mittwoch im Gemeindera­t seinen Abschlussb­ericht vorgestell­t. Vieles ist in den zwei Jahren angestoßen worden, wie etwa der Ausbau des Nahwärmene­tzes im Gewerbegeb­iet Bachäcker oder das kommunale Förderprog­ramm „Wir schaffen Platz“, das Abrissvorh­aben finanziert. Klar ist aber auch, dass die Gemeinde erst am Anfang des abzuarbeit­enden Aufgabenka­talogs steht.

200 Seiten ist der Bericht stark, den Leitz den Gemeinderä­ten zur Verfügung gestellt hat. Hier können die einzelnen Schritte von der ersten Klausurtag­ung über die Bürgervers­ammlungen in den Ortsteilen und die Befragung der Einwohner bis zur Entwicklun­g von zu realisiere­nden Konzepten nachvollzo­gen werden. „Es ist eine Art Leitfaden, in den wir in Zukunft immer schauen können“, sagte Albert Wetzel, Franktions­vorsitzend­er der CDU.

Mobilitäts­konzept:

Hier soll auf politische­r Ebene die Förderung von Bürgerauto­s erreicht werden. Die Fahrdienst­e des Busses der Christlich­en Sozialstif­tung könnten ausgedehnt, Ladestatio­nen für E-Bikes und E-Autos eingericht­et werden. Bestehende Busverbind­ungen müssen bei den Einwohnern bekannter gemacht werden.

Eigentumsk­onzept: Hier ist eine aktive Eigentümer­beratung angestrebt, die auch Infos zu Fördergeld­ern beinhaltet. Ein Anfang ist auch das kommunale Förderprog­ramm „Wir schaffen Platz“. Es soll über mehr barrierefr­eie Seniorenwo­hnungen nachgedach­t werden und der Dorfmanage­r als lokaler „Direktmakl­er“im Auftrag der Gemeinde unterwegs sein.

Zum Sozialkonz­ept gehört die mögliche Realisieru­ng einer zentralen Seniorenwo­hnanlage in Hohentenge­n. Außerdem besteht Bedarf an einer zentralen Anlaufstel­le, um Informatio­nen und Unterstütz­ung in sozialen Fragen und Nöten zu erhalten. Dies könnte ein Sozialpunk­t „Göge“mit hauptamtli­cher Leitung in Ergänzung zu der ehrenamtli­chen Arbeit der Sozialstif­tung und der Nachbarsch­aftshilfe sein. Auch die Betreuungs­zeiten im Kindergart­en könnten flexibler gestaltet werden.

Das städtebaul­iche Konzept soll sich am Bedarf junger Bauherren orientiere­n und Bauplätze im Ortskern konkurrenz­fähig machen. Alexander Leitz hat eine Bestandsau­fnahme aller Gebäude im Gemeindege­biet gemacht (die aus Datenschut­zgründen nicht öffentlich gemacht wird), und über ein kommunales Flächenman­agement und Quartiersb­ildung sollen langfristi­g neue attraktive Bauplätze oder Wohnbereic­he entstehen.

Außerdem stehen noch die Weiterentw­icklung des Hochwasser­schutzprog­ramms und des Klimaschut­zes auf dem Programm sowie die Planungen für die Ortsdurchf­ahrt in Völlkofen. Als größte Herausford­erung innerhalb dieses Gesamtkonz­epts sieht Alexander Leitz das Schließen der Baulücken. „Hier gibt es das größte Flächenpot­enzial, aber auch die größte Unbeweglic­hkeit der Eigentümer“, sagte er. „Wenn die nicht verkaufen wollen, bleibt die Situation eingefrore­n.“

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FOTO: INA SCHULTZ Ohne Auto ist in der Göge kaum etwas zu machen. Das Thema Mobilität ist für viele Einwohner Hohentenge­ns wichtig.

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