Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
US-Seeleute nach Schiffsunglück tot geborgen
Zerstörer kollidiert mit Handelsschiff
WASHINGTON/TOKIO (AFP) - Bei einem schweren Zusammenstoß zwischen dem US-Zerstörer „USS Fitzgerald“und einem Handelsschiff vor der japanischen Küste sind vermutlich sieben amerikanische Seeleute ums Leben gekommen. Wie die US-Marine am Sonntag mitteilte, wurden mehrere Leichen im Bereich der Schlafkojen gefunden, die bei dem Unglück überflutet wurden.
Die Toten wurden zur Identifizierung in ein Marinekrankenhaus in Yokosuka gebracht. Joseph Aucoin, Vize-Admiral der US-Marine, wollte weder eine genaue Opferzahl nennen noch sich auf eine Unglücksursache festlegen. Er verwies auf die noch anhaltenden Untersuchungen. Zuvor hatte die Marine von sieben Vermissten gesprochen.
Das Kriegsschiff war in der Nacht zum Samstag rund 56 Seemeilen südwestlich von Yokosuka mit dem Containerschiff „ACX Crystal“zusammengestoßen. Die „ACX Crystal“fährt unter philippinischer Flagge, gehört jedoch der japanischen Reederei NYK Line. Die „USS Fitzgerald“ist im Hafen von Yokosuka südlich von Yokohama stationiert, ihr Einsatzgebiet ist der Pazifik.
Der 154 Meter lange Zerstörer wurde schwer beschädigt, auch am unter Wasser liegenden Teil des Rumpfes. An dem 222 Meter langen Containerschiff entstanden nur Kratzer am Bug, die 20 Besatzungsmitglieder blieben unversehrt. Japans Regierungschef Shinzo Abe drückte den USA seine Solidarität aus.
In dem Seegebiet, in dem sich der Unfall ereignete, herrscht reger Schiffsverkehr. Es habe dort in der Vergangenheit schon mehrfach Unfälle gegeben, sagte Yutaka Saito von der Küstenwache. Der japanische Sender NHK berichtete, das Containerschiff habe zum Zeitpunkt der Kollision abrupt den Kurs geändert. Da sich das Unglück in der Nacht ereignete, wurden offenbar viele Matrosen im Schlaf von den eindringenden Wassermassen überrascht.