Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Friedhof erhält neue Bestattungsform
Gemeinderat legt Details zur Gestaltung des Baumhains fest – Platz für Urnengräber
BINGEN - Der Binger Friedhof wird im nördlichen Bereich um eine naturnahe Bestattungsform erweitert. Ähnlich dem Friedwaldkonzept wird der bestehende Baumhain künftig Platz für Urnengräber mit einer runden Grabplatte bieten. Die Planung und die Ausschreibung wurde vom Gemeinderat am Montag auf den Weg gebracht, sodass die Bauarbeiten noch im Herbst ausgeführt werden können.
Die Gesamtkonzeption für den Binger Kirchberg wurde vom Überlinger Landschaftsarchitekturbüro „Freiraum Werkstadt“erarbeitet und dem Gemeinderat schon im vergangenen Herbst vorgestellt. Im Detail befasst sich diese mit dem Neubau des Pausenhofs der Grundschule, mit der Umgestaltung des alten und des neuen Friedhofs und der Erweiterung um einen Baumhain und Rasengräber, mit dem Neubau der Aussegnungshalle und des Kirchplatzes sowie der Neugestaltung des Freiraums um die Kirche, mit dem Umbau der Parkplätze und mit der Sanierung und der Gestaltung des Johannes-Schreck-Wegs und der Schulstraße. Das Binger Gremium erstellte eine Prioritätenliste, nach der dieses Jahr die Schulhofneugestaltung und die Realisierung eines Baumhains auf dem Friedhof als erste Maßnahmen umgesetzt werden sollen.
In der jüngsten Sitzung befassten sich die Räte nun mit dem Grabfeld als Baumhain. Vor Ort machten sich die Räte ein Bild, Architekt Johannes Göpel zeigte verschiedene Varianten auf. Der abgeschiedene Bereich, die Ruheoase, sei besonders für die naturnahe Bestattung von Urnen geeignet, erklärten mehrere Räte. „Wir haben die Planungen an den Bestand angepasst“, sagte Göpel. Daher sollen die bestehenden Bäume herausgestellt und teilweise mit neuem Unterwuchs bepflanzt werden. Zur Abtrennung zum bestehenden Friedhof soll eine Hainbuchhecke neu gepflanzt werden. Für die Anordnung der Urnen sah der Fachmann ein Raster vor, das vom Gemeinderat mit einem Abstand von zwei Metern in alle Richtungen festgelegt wurde. Es soll aber die Möglichkeit geben, die Urne eines Familienmitglieds in kleinerem Abstand hinzuzubestatten.
Rund um die erste Urne können bis zu neun weitere hinzukommen. Das Gremium war sich einig, eine einheitliche Gestaltung der Urnengrabstelle vorzugeben. Die Räte entschieden sich für eine runde Grabplatte mit 30 Zentimetern Durchmesser. Dort sollen lediglich Name, Geburts- und Todestag eingraviert werden. Bürgermeister Jochen Fetzer berichtete, dass sich diese Pläne auch mit denen des Arbeitskreises Friedhof decken. Die Kosten, die mit 56 000 Euro im Haushalt eingestellt sind, würden mit einer Schätzung von 48 300 Euro sogar unterschritten, sagte Johannes Göpel. Einstimmig befürwortete das Gremium die Ausschreibung mit den Details, die vom Landschaftsarchitekturbüro eingearbeitet werden.