Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Hinter den Stadttoren beginnt das Mittelalter
Vom 21. bis 23. Juli wird in Stetten für das große Mittelalterfest die Zeit um rund 500 Jahre zurückgedreht
STETTEN AM KALTEN MARKT (sz) Wenn die Besucher durch eines der vier Stadttore gehen, tauchen sie beim Stettener Spectaculum vom 21. bis 23. Juli unversehens ins Mittelalter ein.
Auf dem Gelände hinter den Toren tummelt sich gar viel Volk in verschiedenstem Gewand. Vom Ritter und der Edelfrau bis zum Bauern und Bettelmann ist alles anzutreffen. Zahlreiche Händler bieten ihre Waren feil. Und von den vielen Ständen der Stettener Vereine ziehen schmackhafte Düfte durch die Luft und in die Nasen der Besucher, die sich bei Essen und Trinken stärken können. Denn die Stärkung ist notwendig, da es viel zu sehen und zu erleben gibt. Auf vier über das Gelände verteilten Bühnen werden Musiker, Gaukler und Zauberer das Volk in ihren Bann ziehen.
Die vier Stadttore stellen die äußeren Begrenzungen dar. Das Haupttor ist das Tor an der Volksbank. Es ist das mächtigste Tor, das nicht zu übersehen ist und reich mit Fahnen geschmückt ist. Das zweite Tor befindet sich beim Gasthaus Kreuz. Das Mauritiustor gewährt den Besuchern den Zugang von der Südseite her. Das vierte Tor ist das Schultor, das sich im Westen befindet und den Zugang vom Kreisverkehr ermöglicht.
Die verschiedenen Mittelaltergruppen, die immer wieder gerne zum Stettener Spectaculum kommen, schlagen ihre Lager im Bereich des Schulzentrums und rund um das Rathaus auf. Diese Lager sind für drei Tage der Mittelpunkt der Mittelalterbewohner in Stetten. Hier kann man einen Einblick in das damalige Leben erhalten und sicher das eine oder andere interessante Gespräch über diese Zeit mit den Bewohnern führen. Aus den Reihen der Mittelaltergruppen wird zu festgelegten Zeiten die Schießkunst auf dem Platz neben der Alemannenhalle gezeigt. Hier wird es dann nach Schwarzpulver und Schwefel riechen, wenn die Ritter ihr Schießgerät bedienen. Wer über das Gelände streift, wird von überall melodische Klänge von Flöten, Trommeln und Dudelsäcken hören.
Viele Musiker mit mittelalterlichen Instrumenten und Liedern aus dieser Zeit umgarnen die Ohren der Gäste. Auch wird das herzhafte Lachen derer, die die Kunst der Gaukler erleben, viele andere Besucher neugierig machen. Wenn erstaunte Rufe der Bewunderung zu hören sind, dann wird sicherlich ein Jongleur sein Können zeigen. Und viele werden denken, dass dies zwar leicht aussieht, es aber sicher nicht ist.
Diese Künstler treten auf einer der vier Bühnen auf. Die Pfeifferbühne ist die zentrale Bühne und befindet sich an der Kreuzung Hauptstraße und Brühlstraße. Auf dem Schlosshof, vor der majestätischen Kulisse des Rathauses, das früher einmal das Schloss der Herren von und zu Hausen war, befindet sich die zweite Bühne. Auf dieser Bühne werden am Freitag, bei der Nacht der Balladen, die Gruppen Wendrsonn und Versengold ihre Musik darbieten. Die dritte Bühne befindet sich auf dem Mauritiusplatz neben der Kirche. Die Bühne auf dem Platz von Monthléry vervollständigt das Angebot und wertet diesen Bereich damit enorm auf. Die Hauptstraße von der Volksbank bis zum Kreuztor ist von Mittelalterständen gesäumt, ebenso der Bereich rund um den Narrenbrunnen und die Jahnstraße.
Die Glashütter Vereine verköstigen die Gäste auf dem Schlosshof, der Ski-Club auf dem Platz der ehemaligen Krone. Die Frohnstetter bewirten den Bereich der Pfeifferbühne und die Bockzunft bemüht sich um die Besucher auf dem Mauritiusplatz nebst Bühne. Auf dem Platz von Monthléry sind es die Feuerwehrkapelle, der TSV und die Storzinger Dorfgemeinschaft, die hier keinen Wunsch der Besucher auf eine Stärkung offen lassen.
Wer sich ins Getümmel stürzen möchte, wird gerne bei den freundlichen Wegelagerern, die sich am Einlass an den Stadttoren aufhalten, einen Obolus entrichten.