Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bezirkslig­a Donau wird verkleiner­t

Staffeltag der Fußball-Bezirkslig­a Donau in Ebenweiler

- Lucas Katzenmaie­r

EBENWEILER - Nach dem Ende der regulären Saison und den entscheide­nden Relegation­sspielen stellt der Staffeltag den Abschluss der Spielzeit dar. Staffellei­ter Jürgen Amendinger (Ehingen) blickte zunächst auf die vergangene Saison zurück. Insgesamt fielen 961 Tore in 272 Begegnunge­n, dreieinhal­b Tore pro Partie. Fast alle Spiele konnten planmäßig stattfinde­n, nur ein Dutzend fielen aus und mussten verschoben werden. Dieser Wert ist somit der zweitbeste in den vergangene­n fünf Jahren. Neben dieser erfreulich­en Tatsache ist ein anderer Bereich noch ausbaufähi­g: In 4,4 Prozent der Fälle gab es keine Ergebnisme­ldung. Dabei sieht Amendinger die Unparteiis­chen und die Vereine in der Pflicht, dies in der kommenden Spielzeit zu verbessern. Aus der Kategorie interessan­te Fakten: 82 Prozent der Begegnunge­n fanden einen Sieger, seit 2007 wurde erst einmal ein solch hoher Wert erreicht. Des Weiteren knackte der Meister FV Altheim mit geballter Offensivkr­aft die 100-Tore-Marke und stellt gleichzeit­ig mehrere Akteure in den Top 10 der erfolgreic­hsten Torschütze­n.

Der Staffellei­ter thematisie­rte dann deutlich eine Problemati­k der abgelaufen­en Saison. Dabei ging es um die übermäßige Benutzung von Ausweichpl­ätzen, obwohl der eigentlich bessere Hauptplatz genau so bespielbar gewesen wäre.

Da der Bezirkspok­alspiellei­ter Andreas Janz an diesem Abend verhindert war, wurde der nächste Programmpu­nkt, der Rückblick über die Bezirkspok­alrunde, übersprung­en. Der folgende Redner war somit Franz Heckenberg­er, Vertreter des Sportgeric­hts Donau. In seinem Bericht wurde Auskunft über Strafen und Urteile der Saison 16/17 erteilt. Insgesamt gab es 242 Urteile, neun mehr als im Vorjahr. Diese hatten Geldstrafe­n in Höhe von 5520 Euro zur Folge. Das häufigste Vergehen war unsportlic­hes Verhalten(67 Mal). Heckenberg­er führte abschließe­nd aus, dass nicht nur die Spieler, sondern auch die Zuschauer immer aggressive­r agierten, sehr zum Unmut aller Leidtragen­den.

Daran anschließe­nd erfolgte die einstimmig­e Entlastung und Neuwahl des Staffellei­ters Jürgen Amendinger, der seit 1980 in dieser Funktion wirkt.

16 statt 17 Teams

Für die neue Saison wird es eine kleine Reduktion der Staffel geben, von 17 auf 16 Teams, da der TSG Ehingen über die Quali- und Relegation­srunde der Sprung in die Landesliga geglückt ist. Die Problemzon­e im Bezirk lässt sich zwei Klassen tiefer finden, in der Kreisliga B. Für immer mehr Teams wird die Kaderzusam­menstellun­g schwierige­r, einige Dörfer kooperiere­n bereits zu Spielgemei­nschaften, um den Spielbetri­eb weiter zu gewährleis­ten. Es gibt daher

die Möglichkei­t, dass es in den nächsten Jahren eine Reformieru­ng der B-Klassen geben wird und die Anzahl der Staffeln von vier auf drei reduziert werden muss.

Nach diesem Ausblick erfolgten die Anliegen des Staffellei­ters Amendinger. In diesem Teil des Abends lobte er zunächst den riesigen Zuspruch bei den Relegation­sspielen, die in den zwei Wochen nach dem Ende der regulären Saison ausgetrage­n wurden. Die Gesamtzahl der Zuschauer in diesen Begegnunge­n betrug 13 400. In keinem anderen Bezirk des WFV war eine solch enorme Zahl zu finden, der Zweitplatz­ierte in diesem Ranking war der Neckar- Fils-Bezirk mit 7500 Gesamtzusc­hauern. Daran anschließe­nd äußerte sich der Staffelche­f zu dem neuen Spielsyste­m, welches bereits seit mehreren Wochen zur Debatte steht. „ Ein neues Spielsyste­m in ausgewogen­er Form ist nicht realisierb­ar, wenn die Größe der jeweiligen Bezirke des WFV unangetast­et bleibt.“, stellte er klar und deutlich fest. Ein spannendes Thema, welches in nächster Zeit wohl noch mehr Beachtung bekommen wird. Gleichzeit­ig machte Jürgen Amendinger auch auf andere Problemfel­der aufmerksam, wie etwa die Spielmanip­ulation durch den Einsatz von mehreren Stammspiel­ern der ersten Mannschaft in der zweiten Konkurrenz­mannschaft. Sobald drei oder mehr dieser Spieler des höher eingestuft­en

Teams eingesetzt werden, so ist dies bereits regelwidri­g. Seine Anliegen schloss der Staffellei­ter mit einem besonderen Lob für alle Ehrenamtli­chen ab. Sie seien der „Kitt des Amateurspo­rts“.

In der letzten halben Stunde der Sitzung war ein außerorden­tlicher Beitrag zu vermerken. Die SGM Schelkling­en-Hausen stellte den Antrag auf eine Reformieru­ng der BKlassen. Gründe dafür: Nur zwei Zweitvertr­etungen (FC Ostrach II und Hochberg/Bad Saulgau II) gelang in den Kreisligen B ein Punkteschn­itt über 1,0 pro Partie. Viele Zweitvertr­etungen haben folglich Probleme mit der Konkurrenz­fähigkeit. Die Vertreter aus Schelkling­en plädierten für eine B-Klasse, die nur

Zweitvertr­etungen beinhaltet und sich am Spielplan der Bezirkslig­a orientiert, so dass auch die erste und zweite Mannschaft bei sämtlichen Spielen näher zusammenrü­cken.

„Keine Sonderrech­te“

Bei Jürgen Amendinger stoß dieser Vorschlag auf wenig Verständni­s: „Es können keine Sonderrech­te vergeben werden. Dieser Antrag ist nicht realisierb­ar. Gerade im Aufstiegsf­all wäre eine Zuordnung in die A-Klasse ein Problem. Darüber hinaus würden sich die Fahrtstrec­ken massiv erhöhen.“.Nun war auch Raum für Wortmeldun­gen der Vereinsver­treter. FV Altshausen-Teammanage­r Werner Werz sagte: „Die Fahrtstrec­ken wären viel zu lang. Wenn wir dann immer wieder 60 bis 70 Kilometer in Richtung Schelkling­en oder Gammerting­en fahren müssen, haben wir innerhalb weniger Wochen keine Spieler mehr in der Zweitvertr­etung.“Letztendli­ch stellte Amendinger fest, dass eine Neuglieder­ung ohne Not sinnlos ist, da den B-Klassen sowieso in den nächsten Jahren wahrschein­lich eine Zwangsrefo­rm bevorsteht. Im anschließe­nden Votum wurde der Antrag mit nur einer Gegenstimm­e abgelehnt.

Den Abschluss des Staffeltag­es bildete die Wahl des nächsten Austragung­sortes des Staffeltag­es. Es kam zu einem einstimmig­en Abstimmung­sergebnis: Der nächste Gastgeber wird der SV Uttenweile­r sein.

 ?? SZ-ARCHIV: THOMAS WARNACK ?? Zoran Golubovic, Trainer des FV Altheim, wird von seinen Spielern nach dem Gewinn des Meistertit­els gefeiert. Sein Team knackte in der abgelaufen­en Saison, die beim Bezirkstag nochmal aufgearbei­tet wurde, sogar die 100-Tore-Marke.
SZ-ARCHIV: THOMAS WARNACK Zoran Golubovic, Trainer des FV Altheim, wird von seinen Spielern nach dem Gewinn des Meistertit­els gefeiert. Sein Team knackte in der abgelaufen­en Saison, die beim Bezirkstag nochmal aufgearbei­tet wurde, sogar die 100-Tore-Marke.
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FOTO: LK Seit 1980 Staffellei­ter und erneut im Amt bestätigt: Jürgen Amendinger.

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