Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Im Musikergarten herrscht drei Tage lang Geselligkeit
Den Gästen des Gartenfests in Ennetach wird musikalisch einiges geboten
ENNETACH (bay) - Des Öfteren war ein sorgenvoller Blick zum Himmel beim dreitägigen Gartenfest des Musikvereins Ennetach durchaus berechtigt, aber am Schluss zeigten sich die engagierten verantwortlichen Mitglieder, an der Spitze Vorsitzender Thomas Stützle, durchaus zufrieden. Vor allem gestaltete sich der sonntägliche Hauptfesttag trotz bedrohlicher Schauerneigung und dicken, schwarzen Regenwolken am Ende geradezu freundlich und mild.
Den Auftakt von insgesamt fünf agierenden Musikkapellen bildete am Samstagabend der Musikverein aus Weildorf bei Salem. Dirigent Martin Blaser hatte ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das für gute Laune und Kurzweil sorgte. Der Hauptfesttag wurde mit einem Gottesdienst in der Ortskirche St. Cornelius und St. Cyprian eröffnet; hier umrahmte der Gesangverein „Liederlust“Ennetach unter der Leitung von Thomas Rapp mit schönen sakralen Hymnen und Weisen die Eucharistiefeier. In der Festpredigt von Pfarrer Stefan Einsiedler klang besonders das Wesen der musikalischen Betätigung in unserer Gesellschaft an: „Gesang und Musik, das ist ein höchster Ausdruck menschlicher Gefühle.“
Trompeter singt
Nach dem Gottesdienst war auf dem großräumigen Gartengelände ein Frühschoppenkonzert mit dem Musikverein Fulgenstadt angesagt. Die Kapelle hat in ihren Reihen gleich etliche Solistinnen und Solisten, die sich mit ihrem enormen Können im Handumdrehen große Aufmerksamkeit verschafften. Allen voran Trompeter und Sänger Gerold Michelberger, der mit seiner brillanten Baritonstimme die Herzen des immer größer werdenden Zuhörerkreises im Sturm eroberte. Hinzu gesellte sich Johanna, die ihrer silberschimmernden Trompete die höchsten Töne entlockte. Den Auftakt bildete ein „Bergsteigermarsch“; danach folgten gleich eine ganze Reihe von PolkaRhythmen, wie etwa die „Fuchsgraben-Polka“und die „Katharinen-Polka“.
Selbst Dirigent Edwin Bentele ließ es sich nicht nehmen, ein paarmal auch seine stimmliche Qualitäten aufblitzen zu lassen, in Stil und Qualität an die weltberühmten „Egerländer“erinnernd. Mit unverwüstlichen Oldies aus der Schlagerecke wie zum Beispiel „Ramona“oder dem moderneren Titel „Midnight Special“sorgten die Musikanten aus Fulgenstadt schließlich auch in der Mittagszeit für beste Unterhaltung. Gegen 13 Uhr gab es kaum mehr freie Plätze, als sich das Publikum beim Mittagstisch mit köstlichen Gerichten versorgen konnte. Am frühen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen war es der Musikverein Wilflingen, der gekonnt die musikalische Regie übernahm; den Takt gab Dirigent Berthold Gihr vor.
Der Sonntag klang am Abend aus mit der Musikkapelle Bingen-Hitzkofen, die von Jürgen Ott dirigiert wurde. Nicht genug damit. Zum Feierabend-Hock am späten Montagnachmittag lud der Musikverein Ennetach erneut ein und zum Festausklang spielte der Musikverein Heudorf in gewohnt fröhlicher und flotter Manier.