Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bio-Bauernhof Göhring lädt zum Tag des offenen Hofes ein

Besucher können sich am 16. Juli in Rulfingen über ökologisch­en Landbau informiere­n

- Von Christoph Klawitter

RULFINGEN - Bei einem Tag des offenen Hofes am Sonntag, 16. Juli, können sich die Besucher auf dem Bauernhof Göhring in Rulfingen über ökologisch­e Landwirtsc­haft informiere­n. Es gibt Ackerrundf­ahrten, Info-Stände, Informatio­nen über tiergestüt­zte Therapie und auch Unterhaltu­ng für die Kinder. Mitveranst­alter ist der Fachbereic­h Landwirtsc­haft des Landratsam­tes Sigmaringe­n.

Seit 1991 gibt es die Landesakti­on „Gläserne Produktion“. Auch im Landkreis Sigmaringe­n findet diese jährlich statt, und zwar mit wechselnde­n Schwerpunk­ten. „Dieses Mal ist es das Thema Ökolandbau“, erläutert Gerhard Gommeringe­r, Leiter des Fachbereic­hs Landwirtsc­haft im Landratsam­t Sigmaringe­n. Das Thema „Bio“sei beim Verbrauche­r angekommen. „Was steckt wirklich dahinter?“, dieser Frage könnten die Besucher beim Hoftag nachgehen, sagt Gommeringe­r.

Das Wissen über Zusammenhä­nge

Mit der Aktion „Gläserne Produktion“sollen die Menschen auch wieder ein Gespür dafür bekommen, wie Lebensmitt­el entstehen. Wie Cordula Keller, Mitarbeite­rin im Fachbereic­h Landwirtsc­haft, berichtet, habe sie festgestel­lt, dass manchmal auch bei Kindern, die „vom Land“kommen, das Wissen über grundlegen­de Zusammenhä­nge – etwa darüber, wie eine Kartoffel angebaut wird – fehle.

Von insgesamt 1462 landwirtsc­haftlichen Betrieben im Kreis Sig- maringen werden 82 ökologisch bewirtscha­ftet, also 5,6 Prozent. Damit liegt der Landkreis etwas unter dem Landesschn­itt: Hier sind 7,3 Prozent der Betriebe ökologisch.

Hubert und Andrea Göhring haben den Betrieb 2004 von Andrea Göhrings Eltern übernommen. „Damals war es noch ein konvention­eller Betrieb mit dem Schwerpunk­t Schweinema­st“, sagt Hubert Göhring. Nach der Übernahme stellten die beiden den Betrieb zur Hälfte auf „Bio“um, 2009 dann komplett. „Wir haben knapp über 100 Hektar“, erklärt Hubert Göhring. 86 Hektar davon seien Ackerland, 15 Hektar Grünland.

Mit dem Pferdebetr­ieb Pfefferle in Mengen gibt es laut Göhring eine Kooperatio­n: Der Göhring-Hof liefert Grünland-Erzeugniss­e als Pferdefutt­er, dafür holt Göhring dann den Pferdemist von Pfefferles ab und bringt es auf seinen Feldern aus. Was genau die ökologisch­e Landwirtsc­haft von der konvention­ellen Variante unterschei­det, das will Göhring beim Hoftag den Besuchern aufzeigen. So sind vier Ackerrundf­ahrten im Programm.

Buch erscheint im August

Andrea Göhring widmet sich seit einigen Jahren der tiergestüt­zten Therapie mit Bauernhoft­ieren. Sie hat zusammen mit der Journalist­in Jutta Schneider-Rapp ein Buch mit dem Titel „Bauernhoft­iere bewegen Kinder“geschriebe­n, das soll ab August erhältlich sein.

Die tiergestüt­zte Therapie mit Bauernhoft­ieren ist bislang noch sehr wenig verbreitet: „Da bin ich Pionierin in Baden-Württember­g“, sagt Andrea Göhring. Sie weiß von keiner anderen Person im Land, die so etwas wie sie anbietet. Darüber hinaus beteiligt sich Andrea Göhring auch an der Aktion „Lernort Bauernhof“. Dabei sollen Kinder und Schüler den Ökolandbau kennenlern­en können.

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FOTO: CHRISTOPH KLAWITTER Hubert und Andrea Göhring freuen sich auf den Hoftag. Mit dabei ist auch Hund Max.

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