Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Oase für den Rückzug nach der Show
Alexandra Geiger und Anita Hofmann können ihr schönes Heim nur selten genießen
IGELSWIES - Auf wenige könnte der englische Ausspruch „My home is my Castle - Mein Haus ist meine Burg“besser zutreffen als auf Alexandra Geiger und Anita Hofmann. Die beiden Künstlerinnen, bei ihren Fans als Geschwister Hofmann bekannt, sind fast das ganze Jahr unterwegs, für Auftritte, Videos, CD-Einspielungen und vieles mehr. Da brauchen sie für die wenigen freien Tage einen Rückzugsort, an dem sie sich richtig wohlfühlen, wo sie sich entspannen können und wo sie sagen „Ich bin zu Hause“.
Das Anwesen der Geschwister liegt im Meßkircher Teilort Igelswies an erhöhter Stelle und bietet einen traumhaften Ausblick über das Ablachtal. Wenn man im Sommer die Augen auf den grünen Wiesen und Feldern ruhen lässt, möchte man tief durchatmen und fühlt, wie alles leichter wird. „Eigentlich schade, dass der Raum mit diesem herrlichen Ausblick so selten genutzt wird“, sagt Alexandra Geiger. Die Geschwister sind gerade für ein paar Tage in ihrem Heim, aber selbst da geht die Arbeit weiter.
Das Haus ist nämlich zugleich der Sitz der Firma Hofmann, die inzwischen eine GmbH ist. Hier laufen die Fäden zusammen, hier wird für Tanznummern und Instrumentenspiel geübt, werden Auftritte und Medienpräsenz geplant. Nicht zuletzt befindet sich im Haus auch das Lager für Kleider, Schuhe und Instrumente. Es ist noch alles vorhanden aus der fast drei Jahrzehnte dauernden Karriere der Schwestern, darunter die vielen Kleider, die Mutter Lisl Hofmann alle genäht hat. „Wir haben ein sehr belebtes Jahr hinter uns, sozusagen 100 000 Volt“, sagt Anita in Anspielung auf den Namen der Tournee, die hinter ihnen liegt.
Das Haus ist dreigeteilt. In der Mitte liegt der Gemeinschaftsbereich, ein großer, sich über zwei Etagen erstreckender zentraler Wohnraum mit einem südländischen Holzofen, Sitzgelegenheiten und einem Blick in den Garten. Die Ecke für die zahlreichen Preise und Auszeichnungen, die die Schwestern erhalten haben, müsste wohl demnächst mal ausgebaut werden, der Platz wird knapp. Ob goldene Schallplatten, kristallene Siegestrophäen oder zwei goldene Mainzelmännchen vom ZDF, es sieht ähnlich aus, die der Schrank eines Sportidols. Und wenn man das Arbeitspensum der beiden Schwestern erfährt, dann ist der Vergleich gar nicht so falsch, denn das ist sportlich.
Der Privatbereich ist tabu
Die Treppe führt hinauf in den Arbeitsbereich. Hier ist ein großes Büro mit zwei Computerarbeitsplätzen, eine Spiegelwand für Tanzübungen und das Depot für die aktuellen Outfits. In beiden Etagen findet man überdies eine unüberschaubare Anzahl von Schallplatten und CDs. Und nicht zuletzt gehen hier die Türen ab zu den privaten Wohnbereichen von Alexandra und Anita, die allerdings für neugierige Reporter tabu sind. „Irgendwo muss ja auch mal das ganz Private beginnen“, sagt Anita.
Denn vom Privaten bleibt bei den beiden Gesangsstars nicht allzu viel übrig. „Wir machen im Prinzip fast alles alleine“, sagt Alexandra. Die Schwestern haben die Arbeit aufgeteilt, Anita kümmert sich um die Ausrüstung, Alexandra um das Programm. „Wir haben viele Projekte parallel laufen“, sagt Anita, „zurzeit stellen wir unsere neue CD ,Hautkontakte’ fertig, das ist richtig viel Arbeit.“Aber dabei bleibt es nicht. Hunderte von Mails sind zu lesen, Fanpost zu beantworten und dergleichen mehr.
Und nicht zuletzt gibt es auch die Familie. „Wir haben das ganze Haus selbst gebaut, unser Vater Sepp ist Architekt und kann mauern, wir haben Verwandtschaft aus Südtirol, die im Baugewerbe ist, mein Mann Dietmar ist Elektriker, in der ganzen Verwandtschaft gibt es alle Arten von Handwerkern, bis auf ganz wenige Dinge war und bleibt alles in der Familie“, sagt Alexandra. Der Vater und die Mutter besorgen den großen Garten, Dietmar Geiger und sein Schwiegervater führen Reparaturen aus und die Eltern wohnen auch im Haus daneben. Gerade baut Opa Sepp für die Enkel Daniel und David ein süßes kleines Gartenhäuschen.
Alexandras beide Kinder sind, solange sie nicht zur Schule gingen, mit auf Tournee gegangen. Jetzt bleiben sie natürlich zu Hause, um zu lernen. „Sie sollen so normal wie möglich aufwachsen, sie sollen in mir die Mama, nicht die Sängerin sehen“, sagt Alexandra. Und wenn sie in ihrem Heim ist, will sie auch ganz für ihre Söhne da sein. Dann gibt es auch mal was Besonderes. „Neulich haben wir den Fernseher in den Garten geräumt und abends Open-Air-Kino gemacht. Es gab ,Ein Schweinchen namens Babe’“.
Mit diesem Beitrag ist die Serie „So wohnen wir“beendet. Alle Beiträge unter