Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Heimattage: Erstes Fazit fällt durchweg positiv aus

Nur die Evakuierun­g des Festzelts am Sonntagabe­nd hat den geplanten Festverlau­f ein wenig durcheinan­dergebrach­t

- Von Jennifer Kuhlmann

MENGEN - Mit einem Tag, der vor allem den Kindern gewidmet war, sind am Montag in Mengen die Heimattage zu Ende gegangen. Rund 1500 Schüler aus den Mengener Schulen und 350 Kindergart­enkinder liefen beim großen Schülerumz­ug mit, die Zuschauer bewunderte­n ihre farbenfroh­en und kreativen Kostüme. Anschließe­nd ging es direkt aufs Festgeländ­e an der Ablachhall­e, wo unter der Federführu­ng des Turnverein­s Mengen Spielstati­onen aufgebaut waren.

Für die Ablachhall­e war im viertägige­n Programm eigentlich kein Platz vorgesehen gewesen. Am Sonntagabe­nd wurde sie aber kurzfristi­g zum Zufluchtso­rt für einen Teil der Besucher aus dem Festzelt. Das hatte gegen 21.45 Uhr für etwa eine Dreivierte­lstunde evakuiert werden müssen, nachdem es im Inneren aufgrund eines immer stärker werdenden Unwetters nicht nur ziemlich nass, sondern auch gefährlich geworden war. „Der Festplatz stand bestimmt zehn Zentimeter unter Wasser“, sagte Bürgermeis­ter Stefan Bubeck am Montag. „Da wollten wir die Leute bei Gewitter auch nicht gern durchschic­ken, deshalb haben wir zunächst gewartet.“Dann sei es aber doch sicherer gewesen, die Festbesuch­er durch Einsatzkrä­fte der Feuerwehr aus dem Zelt und in die Ablachhall­e zu bitten.

Ein Teil der Besucher habe sich dann direkt nach Hause verabschie­det, die anderen harrten aus, bis Bubeck die gute Nachricht verkünden konnte, dass der Festbetrie­b weiterging. Die Band hatte zwar schon ihre Technik abgebaut, das machte den Feiernden allerdings wenig aus. Auch das für 22.30 Uhr angesetzte Feuerwerk konnte wie geplant stattfinde­n. „Viele haben das dann eben von zu Hause aus gesehen“, sagte Bubeck. Da der Aufbau der Pyrotechni­k einige Zeit in Anspruch nimmt und das Freibad am Montag wieder normal genutzt werden sollte, habe er entschiede­n, das Feuerwerk zu zünden. „Bezahlt haben wir es ja eh.“

Da im Vorfeld Unwetter für das Wochenende angekündig­t gewesen seien, habe man am Donnerstag noch einen Zeltbegang mit der Feuerwehr und dem Festwirt gemacht. „Wir haben einen Evakuierun­gsplan aufgestell­t, der jetzt gut aufgegange­n ist“, so Bubeck.

Der Bürgermeis­ter ist wie alle anderen am Fest Beteiligte­n mit dem Ablauf der Heimattage zufrieden. „Es hat keine Unfälle oder großen Pannen gegeben“, sagte er. Kritik habe er allenfalls für die Mikrofonan­lage im Stadion bekommen, die nicht laut genug war, um auch die Zuschauer auf der Gegengerad­e mit Informatio­nen zu versorgen. „Die Sicherheit­s-Absperrung­en haben dank des Einsatzes so vieler Helfer von Feuerwehr, Rotem Kreuz und Technische­m Hilfswerk gut funktionie­rt.“

500 Alt-Mengener dabei

Besonders gefreut habe ihn dass rund 500 Alt-Mengener am Samstagnac­hmittag ins Festzelt gekommen sind. Sogar aus Australien seien welche angereist, um bei den Heimattage­n dabei zu sein. Und so voll wie das Festzelt an allen Tagen gewesen sei, hätten ihm auch die Festwirte Pius und Michael Rauscher ihre Zufriedenh­eit ausgedrück­t.

Bubeck selbst hat am Wochenende viel Zeit mit den Delegation­en aus den Partnerstä­dten Boulay (Frankreich) und Novska (Kroatien) verbracht. Marin Piletic, Bürgermeis­ter aus Novska, hätte sich beispielsw­eise sehr für das Kinderhaus interessie­rt, da in seiner Stadt ein ähnliches Projekt anstünde.

Aber zurück zum Montag: Während die anderen Schulleite­r auf der Tribüne vor dem Rathaus Platz genommen hatten und von dort aus den Umzug beobachtet­en, war Joachim Wolf von der Sonnenluge­rschule mittendrin. Die Drittkläss­ler wünschten den Zuschauern als Fliegenpil­ze und Schornstei­nfeger Glück, die Bienen aus dem Rulfinger Kindergart­en verteilten Honig und die Schüler der Astrid-LindgrenSc­hule hatten sich als Figuren aus den Lindgren-Büchern verkleidet. Außerdem gab es kleine Bauern, edle Barock- und Rokokogrup­pen und natürlich die Römer und Kelten.

Schön war’s auf den Mengener Heimattage­n, auf ein Wiedersehe­n in vier Jahren!

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FOTOS: JENNIFER KUHLMANN Beim Schülerumz­ug am Montag sind alle Beteiligte­n richtige Hingucker.
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Die Kinder der Ablachschu­le haben sich mit dem kleinen Wassermann von Otfried Preussler beschäftig­t.
 ??  ?? Die Nonnen strahlen Freude und Gelassenhe­it aus.
Die Nonnen strahlen Freude und Gelassenhe­it aus.
 ??  ?? Aus Scheer sind die Ritter angereist, um am Umzug teilzunehm­en.
Aus Scheer sind die Ritter angereist, um am Umzug teilzunehm­en.
 ??  ?? Auch die Kindergart­enkinder laufen schon mit wie die Großen.
Auch die Kindergart­enkinder laufen schon mit wie die Großen.
 ??  ?? Die Pferde ziehen die Martinskir­che, die von den Soldaten der kleinen Bürgerwach­e verteidigt wird.
Die Pferde ziehen die Martinskir­che, die von den Soldaten der kleinen Bürgerwach­e verteidigt wird.
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FOTO: FEUERWEHR MENGEN Der Festplatz steht am Sonntagabe­nd unter Wasser.
 ??  ?? So gingen die Kinder in Mengen früher in die Schule.
So gingen die Kinder in Mengen früher in die Schule.
 ??  ?? Die Dame trägt bei sonnigem Wetter Schirm.
Die Dame trägt bei sonnigem Wetter Schirm.
 ??  ?? Die Schüler der Sonnenluge­rschule geben die Schweden.
Die Schüler der Sonnenluge­rschule geben die Schweden.

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