Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Heimattage: Erstes Fazit fällt durchweg positiv aus
Nur die Evakuierung des Festzelts am Sonntagabend hat den geplanten Festverlauf ein wenig durcheinandergebracht
MENGEN - Mit einem Tag, der vor allem den Kindern gewidmet war, sind am Montag in Mengen die Heimattage zu Ende gegangen. Rund 1500 Schüler aus den Mengener Schulen und 350 Kindergartenkinder liefen beim großen Schülerumzug mit, die Zuschauer bewunderten ihre farbenfrohen und kreativen Kostüme. Anschließend ging es direkt aufs Festgelände an der Ablachhalle, wo unter der Federführung des Turnvereins Mengen Spielstationen aufgebaut waren.
Für die Ablachhalle war im viertägigen Programm eigentlich kein Platz vorgesehen gewesen. Am Sonntagabend wurde sie aber kurzfristig zum Zufluchtsort für einen Teil der Besucher aus dem Festzelt. Das hatte gegen 21.45 Uhr für etwa eine Dreiviertelstunde evakuiert werden müssen, nachdem es im Inneren aufgrund eines immer stärker werdenden Unwetters nicht nur ziemlich nass, sondern auch gefährlich geworden war. „Der Festplatz stand bestimmt zehn Zentimeter unter Wasser“, sagte Bürgermeister Stefan Bubeck am Montag. „Da wollten wir die Leute bei Gewitter auch nicht gern durchschicken, deshalb haben wir zunächst gewartet.“Dann sei es aber doch sicherer gewesen, die Festbesucher durch Einsatzkräfte der Feuerwehr aus dem Zelt und in die Ablachhalle zu bitten.
Ein Teil der Besucher habe sich dann direkt nach Hause verabschiedet, die anderen harrten aus, bis Bubeck die gute Nachricht verkünden konnte, dass der Festbetrieb weiterging. Die Band hatte zwar schon ihre Technik abgebaut, das machte den Feiernden allerdings wenig aus. Auch das für 22.30 Uhr angesetzte Feuerwerk konnte wie geplant stattfinden. „Viele haben das dann eben von zu Hause aus gesehen“, sagte Bubeck. Da der Aufbau der Pyrotechnik einige Zeit in Anspruch nimmt und das Freibad am Montag wieder normal genutzt werden sollte, habe er entschieden, das Feuerwerk zu zünden. „Bezahlt haben wir es ja eh.“
Da im Vorfeld Unwetter für das Wochenende angekündigt gewesen seien, habe man am Donnerstag noch einen Zeltbegang mit der Feuerwehr und dem Festwirt gemacht. „Wir haben einen Evakuierungsplan aufgestellt, der jetzt gut aufgegangen ist“, so Bubeck.
Der Bürgermeister ist wie alle anderen am Fest Beteiligten mit dem Ablauf der Heimattage zufrieden. „Es hat keine Unfälle oder großen Pannen gegeben“, sagte er. Kritik habe er allenfalls für die Mikrofonanlage im Stadion bekommen, die nicht laut genug war, um auch die Zuschauer auf der Gegengerade mit Informationen zu versorgen. „Die Sicherheits-Absperrungen haben dank des Einsatzes so vieler Helfer von Feuerwehr, Rotem Kreuz und Technischem Hilfswerk gut funktioniert.“
500 Alt-Mengener dabei
Besonders gefreut habe ihn dass rund 500 Alt-Mengener am Samstagnachmittag ins Festzelt gekommen sind. Sogar aus Australien seien welche angereist, um bei den Heimattagen dabei zu sein. Und so voll wie das Festzelt an allen Tagen gewesen sei, hätten ihm auch die Festwirte Pius und Michael Rauscher ihre Zufriedenheit ausgedrückt.
Bubeck selbst hat am Wochenende viel Zeit mit den Delegationen aus den Partnerstädten Boulay (Frankreich) und Novska (Kroatien) verbracht. Marin Piletic, Bürgermeister aus Novska, hätte sich beispielsweise sehr für das Kinderhaus interessiert, da in seiner Stadt ein ähnliches Projekt anstünde.
Aber zurück zum Montag: Während die anderen Schulleiter auf der Tribüne vor dem Rathaus Platz genommen hatten und von dort aus den Umzug beobachteten, war Joachim Wolf von der Sonnenlugerschule mittendrin. Die Drittklässler wünschten den Zuschauern als Fliegenpilze und Schornsteinfeger Glück, die Bienen aus dem Rulfinger Kindergarten verteilten Honig und die Schüler der Astrid-LindgrenSchule hatten sich als Figuren aus den Lindgren-Büchern verkleidet. Außerdem gab es kleine Bauern, edle Barock- und Rokokogruppen und natürlich die Römer und Kelten.
Schön war’s auf den Mengener Heimattagen, auf ein Wiedersehen in vier Jahren!