Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Stadt beantragt Fördermittel
Veringenstadt will mit einem Projekt dem demografischen Wandel entgegenwirken
VERINGENSTADT - In Veringenstadt gibt es schon seit Längerem intensive Bemühungen, dem demografischen Wandel und seinen Folgen entgegenzuwirken. So hat das Mehrgenerationenhaus zusammen mit der Familienforschung Baden-Württemberg einen Generationenworkshop ins Leben gerufen, der schon etliche Ideen hervorgebracht hat. Nach Veringendorf und Veringenstadt fand der Workshop nun auch in Hermentingen statt.
Peter Amtage ist Vorstandsmitglied des Trägervereins Mehrgenerationenhaus Veringenstadt und hatte an alle Hermentinger Haushalte persönlich die Einladungen verteilt. Mit Erfolg, denn 30 Personen im Alter von 16 bis 81 Jahren waren neugierig geworden. Bei einer Gesamteinwohnerzahl von 200 Bürgern sei das eine klasse Interessensbekundung, freute sich auch Ortsvorsteher Peter Knaus. Nach einer Einführung durch Konstantin Proske von der Familienforschung Baden-Württemberg und Johanna Benz-Spies, Leiterin und Koordinatorin vom Mehrgenerationenhaus, wurde gemeinsam überlegt, mit welchen Projekten die Gemeinschaft in Hermentingen gestärkt werden könne.
Bereits nach eineinhalb Stunden waren neben den wichtigsten Themen auch schon Projektverantwortliche gefunden. Gestartet werden soll mit einer Pflanzentauschbörse, einem Frühschoppen und einer Adventsfeier
Veringenstädter Projekt
für alle Generationen. Deutlich wurde auch, dass ein zentraler Platz, ein Treffpunkt für alle sowie Wohnraum und Bauplätze für die Attraktivität unabdingbar sind. Durch einen erfolgreichen ELR-Antrag hat die Gemeinde Veringenstadt hier schon positive Weichen gestellt. Und am Ende waren sich alle einig, dass es sich sehr gut in Hermentingen leben lässt.
In der Veringendorfer Ortsgemeinschaft hat der Generationenworkshop schon vor zwei Jahren das erfolgreiche Projekt „Veringen trifft sich“hervorgebracht, ebenfalls mit fachlicher Begleitung von der Familienforschung. Die alte Schule in der Dorfmitte hat dank der damals gegründeten Initiativgruppe eine Wiederbelebung als Treffpunkt erfahren, die hohe Akzeptanz in der Veringendorfer Bevölkerung genießt. Es finden regelmäßig Stammtische statt,
ein Tanzkurs wurde schon veranstaltet und zuletzt wurde an Silvester eine große gemeinschaftliche Silvesterparty von Jung und Alt gefeiert. Die Nachbarschaftshilfe und die Unterstützung im Alter ist ein weiteres Anliegen, das weiter ausgebaut werden Mitglieder der Veringendorfer Impulsgruppe „Veringen trifft sich“(v.l.) Dagmar Gaiser, Nicole Gaiser, Petra Heim, Johanna Benz-Spies und Michael Witte präsentieren die Ideen für den Förderantrag zum Wettbewerb „Quartier 2020“.
soll, eventuell mit Sitz und Anlaufstelle in der Dorfschule.
Mit einer Bewerbung beim Ideenwettbewerb zur Förderung von Quartiersentwicklungsprozessen des Ministeriums für Soziales und Integration sollen Fördermittel aquiriert werden. Diese könnten in die sozialen Projekte fließen und auch in den weiteren Ausbau der Dorfschule als lebendige Dorfmitte.
Die Stadt ist Antragsteller, und das aufwendige Antragswesen wird von Johanna Benz-Spies, Geschäftsführerin des Trägervereins des Mehrgenerationenhauses, ausgearbeitet und erstellt. Das Fördervolumen liegt bei insgesamt 2,5 Millionen Euro und die ausgewählten Kommunen, die den Zuschlag bekommen, erhalten ein Preisgeld bis zu 100 000 Euro.
Bis zum 28. Juli muss der Antrag beim Ministerium vorliegen und Anfang November werden die Bescheide verschickt. Es werden an die 200 Mitbewerber sein, mutmaßt Johanna Benz-Spies, da sei es nicht selbstverständlich, bei der Förderung bedacht zu werden.