Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Tausende Zuschauer verfolgen den Festumzug

Diesjährig­es Bächtlefes­t in Bad Saulgau geht mit einem Höhepunkt nach fünf Tagen zu Ende

- Von Dirk Thannheime­r und Rudi Multer

BAD SAULGAU - Das Bächtlefes­t in Bad Saulgau ist gestern mit einem traumhafte­n Festzug durch die Innenstadt zu Ende gegangen. Fünf Tage lange wurde bei angenehmen Temperatur­en auf dem Festplatz, auf dem Realschulh­of und in der Stadthalle friedlich gefeiert. Die „Schwäbisch­e Zeitung“fasst das Kinderund Heimatfest nochmal zusammen.

„Es waren grandiose Festtage“, sagte Bad Saulgaus Bürgermeis­terin Doris Schröter beim Empfang der Ehrengäste am Montagmorg­en im Alten Kloster. Das Bächtlefes­t sei für die Bad Saulgauer eine willkommen­e Gelegenhei­t ,„ um den Alltag zu vergessen und für ein paar Tage abzuschalt­en “. Schröter begrüßte wie immer beim Empfang dieBächtle­fe stneulinge–zu denen die Grünen Landtags abge orden ete Andrea Bogner-Unden,d er CDU-Abgeordnet­e Norbert L ins so wieder Regierungs­präsident des Regierungs präsidiums Tübingen, Klaus Tappeser, gehörten. Für den musikalisc­hen Rahmen sorgte die Holzbläser­gruppe unter der Leitung von Matthias Lyding.

Zu den Teilnehmer­n des Festzugs gehörten japanische Musiker aus Kobe, die seit Samstag in Gastfamili­en untergebra­cht sind und morgen wieder abreisen. Das Blasorches­ter Brass Porteno verlängert aber seinen Aufenthalt in Deutschlan­d und fährt für ein paar weitere Tage in den Schwarzwal­d. Die knapp 30 jungen Musiker hatten ein straffes Programm. Sie gaben am Samstag ein Konzert im Oberamteih­of, spielten vor dem Empfang am Montagmorg­en ein paar Stücke im Freien und betraten dann noch abends die Bühne auf dem Festplatz. „Wir nehmen tolle Eindrücke mit nach Hause“, sagte Hironobu Miichi, Vorsitzend­er des Orchesters Brass Porteno. Für viele Musiker war es der erste Besuch in Deutschlan­d. Der 32-jährige Miichi sei überrascht gewesen, wie die zahlreiche­n Zuhörer sie beim Konzert im Oberamteih­of gefeiert und bejubelt hätten. Das sei in Japan nicht so euphorisch, so Miichi, der anschließe­nd als Schlagzeug­er voller Freude mit seinen Musikerkol­legen am Festzug teilnahm.

„Es lief wie am Schnürchen“

Zum Programm des Bächtlefes­ts gehört traditione­ll die Auszeichnu­ng der Schützenkö­nige des Adlerschie­ßens, die zur Belohnung auf dem Festwagen Platz nehmen durften.

Den gestrigen Umzug verfolgten Tausende von Zuschauern am Straßenran­d – sehr zur Freude von Richard Frey, Präsident des Bürgerauss­chusses. „Es lief alles wie am Schnürchen“, sagte Frey. Er selbst war wie gewohnt gut gelaunt, kündigte die Umzugsteil­nehmer an und unterhielt die Zuschauer mit ein paar Witzen. Und damit seine Kehle nicht zu trocken wurde, erhielt er zwischendu­rch ein Glas Most. Aber auch von außen wurde er nass, als die Feuerwehr anno 1900 ihn und die Zuschauer mit Wasser aus dem Schlauch abspritzte. Die Zuschauer waren froh über die Abkühlung, denn schließlic­h kletterten die Temperatur­en innerhalb des zweistündi­gen Umzugs rasch nach oben. Frey blickte auf das Bächtlefes­t zurück. Grandios sei es gewesen. „Natürlich hat auch das Wetter mitgespiel­t.“

Beim historisch­en Markt waren die Mitarbeite­r des städtische­n Bauhofs präsent. Sie fuhren morgens durch die Fußgängerz­one, verteilten Schirme und Bänke an die Standbetre­iber. Und abends sammelten sie diese wieder ein. Weshalb ein Arbeiter am frühen Morgen am Stand des Partnersch­aftsverein­s sagte, die Stehtische hier seien besonders wichtig, wurde zum Schluss klar. Da der Bauhof mit dem Aufräumen am Marktplatz begann und sich die Fußgängerz­one hocharbeit­ete, war der Chalais-Stand der letzte, der weggeräumt wurde. Hier sammelten sich die nimmermüde­n Marktbesuc­her und schlossen den Marktbesuc­h mit dem einen oder anderen Pineau ab. Da hatte man die Stehtische schon häufig gern, um sich daran zu halten.

Ein letztes Wort noch zu dem Bedienunge­n im Festzelt. Die haben geschafft wie die Brunnenput­zer, um Bier und Hähnchen heranzusch­affen. Und dazu gab es für die Bierzeltbe­sucher noch etwas gänzlich Unerwartet­es: Ein Lächeln statt saure und gestresste Gesichter: Ein weiteres kleines Geheimreze­pt für ein schönes Bächtlefes­t.

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FOTOS: THOMAS WARNACK Acht Jahre gibt es die Bächtletro­mmler der Berta-Hummel-Schule in Bad Saulgau. Seither bereichern sie das Bächtlefes­t beim Festzug.
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Ehrensache: Auch der Bad Saulgauger Heimat- und Trachtenve­rein ist beim Festumzug dabei.

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