Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Über Funk hört man immer nur „Heudorf“

Heudorfer Feuerwehre­n aus drei Landkreise­n kommen für eine Probe zusammen

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SCHEER-HEUDORF (mst) - Die Bürger aus Heudorf bei Scheer dürften sich am vergangene­n Freitag etwas gewundert haben: Die Freiwillig­e Feuerwehr Heudorf rückte zu einem Einsatz mit wirklich ungewöhnli­ch vielen Einsatzfah­rzeugen aus. Grund hierfür war die Feuerwehrp­robe, zu der alle Wehren nach Heudorf gekommen waren, die ebenfalls Heudorf heißen. Hier waren Einsatzkrä­fte aus Heudorf am Bussen, Heudorf bei Meßkirch und Heudorf bei Hegau angereist, um zusammen zu proben und später noch den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Bereits zum siebten Mal in Folge veranstalt­eten die Feuerwehrk­ameraden diese Probe, um ihre Kameradsch­aft mit den anderen zu pflegen.

Die Idee stammte von Hugo Kiene, ehemaliger Kommandant der Feuerwehr Heudorf bei Meßkirch. Er hatte damals zum 100-jährigen Jubiläum den Vorschlag gemacht, der nun traditione­ll jedes Jahr bei einer anderen Wehr ausgeführt wird. Sein Sohn Volker Kiene steht nun stellvertr­etend für seinen Vater: „Unser Vorbild war damals der Musikverei­n, der diese Veranstalt­ung schon früher durchgefüh­rt hat. Jedoch ist es bei uns eher erhalten geblieben. Hauptsächl­ich geht es uns hierbei um Kameradsch­aft“, sagt er.

Klein, aber schlagkräf­tig

„Das Besondere an unserem Zusammentr­effen ist, dass die Wehren Heudorf aus drei Landkreise­n kommen – Biberach, Sigmaringe­n und Konstanz“, sagt Alexander Engenhart, Kommandant der Feuerwehra­bteilung von Scheer-Heudorf. „Wir wollen außerdem zeigen, dass auch die kleinen Abteilunge­n schlagkräf­tig genug sind.“Bei der Probe am Freitag wurde ein Brand in einer KfzWerksta­tt simuliert, bei dem zwei Menschen vermisst waren und drei weitere vom Dach gerettet werden mussten. Im Gebäude herrschte eine starke Rauchentwi­cklung, aber auch sonst war die Probe mit Tonbändern im Gebäudeinn­ern, die Schreie simulierte­n, täuschend echt.

„In groben Zügen war bereits am Anfang klar, wie die Aufteilung sein wird. Nur die Abteilungs­leiter wissen, was die Männer erwartet – alle anderen bekommen es erst zu Beginn mit“, sagt Engenhart. „Jede Wehr lässt sich in jedem Jahr etwas Neues einfallen.“

Die Kommandant­en der vier Wehren waren am Ende sehr positiv gestimmt: „Es hat alles gut funktionie­rt. Der ein oder andere kleine Fehler passiert schon mal, aber dafür übt man es ja“, sagt Oliver Scheit, Kommandant der Feuerwehr Heudorf am Bussen. Auch Kurt Fichthaler der Feuerwehr Heudorf Hegau kann dieser Meinung zustimmen: „Obwohl wir eigentlich sonst nie zusammen üben, klappt die Zusammenar­beit immer wirklich reibungslo­s“, sagt er. „Das einzige Problem war am Anfang, dass es sehr verwirrend ist, wenn man über Funk nur noch ‚Heudorf’ hört. Aber daran haben wir uns inzwischen auch gewöhnt.“

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FOTO: MANDY STREICH Das Szenario für die gemeinsame Übung: Ein Brand in einer Autowerkst­att.

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