Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Zur Person Baptistin
Sarah Huckabee Sanders blickt mit ihren erst 34 Jahren auf eine lange Karriere im politischen Geschäft zurück. Als Tochter des ehemaligen Gouverneurs von Arkansas, Mike Huckabee, kam die künftige Chefsprecherin von Präsident Donald Trump schon als Kind tagtäglich mit Politik in Berührung, half ihrem Vater in dessen Wahlkämpfen. „Während andere draußen mit dem Seil hüpften, hat sie am Küchentisch Wahlanalysen zugehört“, zitiert der Sender Fox News Mike Huckabee.
Auch weil Sarah mit zwei älteren Brüdern aufgewachsen sei, habe sie es gelernt, sich zu behaupten: Sie habe ein sehr gutes Herz, sie sei zäh. Das hat die – wie ihr Vater – tief religiöse Baptistin bereits bei ihren wiederholten Auftritten als bislang stellvertretende Pressesprecherin des Weißen Hauses bewiesen. Sie ist ruhig, eher trocken, es scheint schwer zu sein, sie aus der Fassung zu bringen. Zugleich hat die verheiratete Mutter von drei kleinen Kindern den volkstümlichen Stil ihres Vaters und dessen beißenden Sarkasmus. Als sie auf das mutmaßliche „Chaos“im Weißen Haus angesprochen wurde, antwortete sie, dass es morgens bei ihr Zuhause mit ihren drei Kindern turbulenter zugehe.
Im Jahr 2010 hatte das Magazin „Time“Sanders zu einer der 40 einflussreichsten Persönlichkeiten unter 40 Jahren gewählt. Sanders hatte eine führende Rolle in beiden Präsidentschaftswahlkämpfen ihres Vaters (2008 und 2016) und half auch einer Reihe von Senatoren in deren Wahlkampagnen. Nach ihrem Studium an einer Baptisten-Universität arbeitete sie unter dem damaligen Präsidenten George W. Bush im Bil dungs ministerium, und sie ist Mitgründerin einer Beraterfirma in Arkansas. In Trump sieht sie einen erfrischenden Außenseiter und einen Fürsprecher „der arbeitenden Familien, nicht der Washington-Wall-Street-Eliten“. Ihre veränderte Rolle im neuen Medienstab muss Sanders erst finden und sich au feine Arbeitsteilung mit demKo mm unikat ionsdi rektor AnthonySc ar amucci einigen. (dpa/AFP)