Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Politiker nennen ihre Ziele mit einfachen Worten
Podiumsgespräch im Gebäude der OWB
SIGMARINGEN (sz) - Im Gebäude der OWB Sigmaringen hat eine Podiumsdiskussion mit den Bundestagskandidaten des Wahlkreises Sigmaringen/Zollernalb stattgefunden. Vorgabe war, dass die Politiker nicht in ihrer gewohnten Fachsprache auf die Fragen des Publikums antworten, sondern in leicht verständlicher Sprache.
Ungefähr 30 Personen waren gekommen, um an dieser Veranstaltung teilzunehmen, die im Auftrag der Landeszentrale für politische Bildung von capito Bodensee, dem Büro für leicht verständliche Sprache und Barrierefreiheit der OWB, organisiert wurde. Kooperationspartner bei der Diskussion war der Kreisjugendring.
Leicht verständliche Sprache zeichnet sich dadurch aus, dass sie natürlich gut zu verstehen ist. Man benutzt keine Fremdwörter oder Fachbegriffe ohne Erklärung, die Sätze sind kurz und das Sprechtempo ist langsamer. Den Kandidaten ist es nicht leicht gefallen, diese Vorgaben umzusetzen.
Erwin Feucht (Grüne), Stella Kirgiane-Efremidis (SPD), Gabriele Schmidt (CDU) und Hans-Peter Hörner (AfD) haben an der Diskussion teilgenommen. Schmidt kam als Vertretung für Thomas Bareiß, der leider verhindert war.
Zunächst hatte jeder der Kandidaten drei Minuten Zeit, um sich und sein Parteiprogramm vorzustellen.
Den Anfang machte Erwin Feucht (Grüne), der die Ziele seiner Partei beschrieb: „Die Grünen haben die Umwelt im Kopf, die Welt im Blick, die Freiheit im Herzen und die Gerechtigkeit im Sinn.“
Darauf folgte Stella KirgianeEfremidis (SPD), die erklärte, dass die SPD für soziale Gerechtigkeit und für Chancengleichheit eintrete.
Gabriele Schmidt (CDU) nannte als Hauptthemen der CDU die Bereiche Wirtschaft, Arbeit, Sicherheit und Familie.
Hans-Peter Hörner (AfD) erklärte, dass für die AfD die Bereiche Familie, die Rente und die innere Sicherheit zentrale Themen sind.
Am Ende zeigte sich, dass es den Bundestagskandidaten nicht leicht gefallen ist, in leicht verständlicher Sprache zu sprechen. Dennoch waren sie überwiegend bemüht, sich an die Vorgabe zu halten.
Bei den Teilnehmern war eine gedrückte Stimmung festzustellen, da viele der Themen schon seit vielen Jahren immer wieder diskutiert wurden und noch keine deutlichen Veränderungen bemerkbar sind.
Am 11. September findet eine Podiumsdiskussion als Abschlussveranstaltung in der Alten Schule in Sigmaringen statt.
Alle Politiker bekamen im Vorfeld einen Fragenkatalog mit auf den Weg, aus dem sie zum einen oder anderen Punkt in einfachen Worten Stellung beziehen sollten. Abschließend musste jeder Kandidat Stellung nehmen zu der Frage: „Was tun Sie beziehungsweise ihre Partei konkret für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention?