Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Die „ideale Praxis“nimmt Gestalt an

Im Gebäude Alte Schule entstehen derzeit Praxisräum­e für die beiden neuen Ärzte in Winterling­en

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WINTERLING­EN - Die inoffiziel­len Nachfolger von Dr. Abel haben sich gemeinsam mit den Winterling­er Gemeinderä­ten die Praxisräum­e angeschaut, die sich derzeit unter Leitung des Bauamts in der ehemaligen Schule entwickeln. „Die Zusammenar­beit mit der Gemeinde und den Handwerker­n ist großartig“, sagte Dr. Locher. Was hier entstehe, sei nah dran an der idealen Praxis. Er und sein Kollege Dr. Bader freuen sich sehr über die Möglichkei­ten, die Winterling­en ihnen bietet. Es muss sich auch niemand Sorgen über einen Aufnahmest­opp machen: „Neue Patienten sind herzlich willkommen!“, so Locher.

Der Optionsmie­tvertrag ist unterzeich­net, die bürokratis­chen Schlachten geschlagen, der Praxisbetr­ieb kann im Oktober starten. Aus Sicht des Bauamts ist dieses Ziel ehrgeizig, bekannte Peter Glöckler. Er wolle den überwiegen­d ortsansäss­igen Handwerker­n für ihr überdurchs­chnittlich­es Engagement danken: „Am 18. April haben wir mit dem Umbau begonnen. Es ist ein Gewaltakt. Viele Firmen haben bis in die Nacht hinein und am Samstag gearbeitet, damit die Eröffnung zum Oktober möglich wird“, lobte er. Das Ärzteteam erklärte, auch Glöcklers Einsatz sei „in Gold nicht aufzuwiege­n“ und der gesamte Ablauf bisher „ein Traum“.

Das Foyer ist bereits umgestalte­t, die früheren Klassenräu­me neu aufgeteilt. Bodenbeläg­e und Anstriche sind weitgehend fertiggest­ellt, die Toiletten ebenfalls. Eine Rampe zur Eingangstü­r fehlt noch, außerdem denkt die Gemeinde über eine Abgrenzung zwischen Schulhof und Patientenb­ereich nach. Die findet Dr. Locher gar nicht so wichtig. Die Fassade könnte man zu einem späteren Zeitpunkt aber gerne noch herrichten, ginge es nach den Ärzten. Das kann Winterling­en momentan noch nicht verspreche­n – rund 125 000 Euro hat die Gemeinde für den Umbau investiert. „Da müssen Sie jetzt erst ein Weilchen Miete zahlen“, scherzte Bürgermeis­ter Michael Maier. Bader, der im Oktober seine Tätigkeit als Allgemeinm­ediziner in Winterling­en beginnt, ist bisher in Sigmaringe­n Klinikarzt. Er freue sich schon sehr darauf, etwas Neues anzufangen, bekannte er. Sein Kollege Locher ist seit zweieinhal­b Jahren niedergela­ssener Hausarzt in Albstadt. Er wird erst einige Zeit nach Bader in Winterling­en starten.

Die medizinisc­hen Fachangest­ellten des scheidende­n Kollegen Abel werden die neuen Ärzte in ihre Praxis übernehmen und eine weitere Arzthelfer­in einstellen. „Wir möchten personell so ausgestatt­et sein, dass kein Stress entsteht. Es wird hier viel zu tun sein“, prophezeit­e Locher. Jedem Arzt stehen zwei Behandlung­sräume zur Verfügung. Außerdem wird es ein Labor geben, ein Zimmer für die Wundversor­gung, einen Technikrau­m, den Konferenzu­nd Sozialraum, ein Büro für die Helferinne­n, ein Multifunkt­ionszimmer und den Raum, in dem Ultraschal­luntersuch­ungen gemacht werden können. Der Warteberei­ch befindet sich hinter einer gläsernen Wand im Foyer. Ein Behandlung­szimmer steht zusätzlich zur Verfügung.

„Der Gedanke ist, dass wir Facharztko­llegen hier Gelegenhei­t bieten möchten, stundenwei­se in Winterling­en zu praktizier­en“, erklärte Locher den Gemeinderä­ten. Die nickten und sind angetan von den Aussichten, die medizinisc­he Versorgung für die Winterling­er Bürger mit diesem Schritt deutlich voranzutre­iben. Die Voraussetz­ungen jedenfalls sind gut.

„Da müssen Sie jetzt erst ein Weilchen Miete zahlen“,

sagt Bürgermeis­ter Michael Maier.

 ?? FOTO: ANNE RETTER ?? Dr. Locher und Dr. Bader sind zuversicht­lich, dass der Praxisbetr­ieb in Winterling­en im Oktober aufgenomme­n werden kann. Die Glasabtren­nung für den Warteberei­ch steht schon, soll aber noch partiell mit einer Milchglasf­olie verschöner­t werden.
FOTO: ANNE RETTER Dr. Locher und Dr. Bader sind zuversicht­lich, dass der Praxisbetr­ieb in Winterling­en im Oktober aufgenomme­n werden kann. Die Glasabtren­nung für den Warteberei­ch steht schon, soll aber noch partiell mit einer Milchglasf­olie verschöner­t werden.

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