Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
13 500 Besucher erleben das Mittelalter in Stetten
Die Organisatoren sind mit der Bilanz des Spectaculums sehr zufrieden – Es kommen mehr Gäste als 2013
STETTEN AM KALTEN MARKT Beim Spectaculum ist die Gemeinde Stetten am kalten Markt drei Tage lang ins Mittelalter eingetaucht. Zahlreiche Besucher kamen auf den Heuberg und genossen das Lagerleben, die Musik und die Speisen. Im Gespräch mit SZRedakteur Sebastian Musolf zieht Uwe Stolz (Foto: Privat) vom Organisationsteam Bilanz.
Wie zufrieden sind Sie mit der Resonanz des diesjährigen Stettener Spectaculums?
Wir sind sehr zufrieden. Wir hatten dieses Jahr deutlich mehr als 10 000 Besucher: Es waren um die 13 500 Gäste. Das ist eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Spectaculum vor vier Jahren. Damals waren es knapp über 10 000 Gäste. Daher hat unsere diesjährige Kalkulation auch auf 10 000 Besuchern basiert.
Worauf führen Sie diese Steigerung der Besucherzahlen zurück?
Das Spectaculum hat in der Szene einen guten Namen, viele halten sich den Termin schon lange im Voraus frei. Das Wetter hat auch mitgespielt: Es war nicht zu heiß und größtenteils trocken. Vor vier Jahren hatten wir eine extreme Hitze, da sind die Menschen wohl lieber an den See gefahren. Zudem fand damals parallel die Landesgartenschau in Sigmaringen statt. Diese könnte auch Besucher von uns abgezogen haben.
Sie haben am Eingang unter anderem ermittelt, woher die Besucher kamen. Was hat dies ergeben?
Die meisten kamen aus den Landkreisen Sigmaringen und Zollernalb. Erfreulich war, dass wir einen hohen Anteil an jungen Besuchern hatten: Rund 3500 Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren kamen.
Vier Jahre Abstand zwischen den Veranstaltungen ist eine lange Zeit. Ist angedacht, den Turnus zu verkürzen?
Ein zweijähriger Turnus ist nicht möglich, da dies sonst mit dem Stettener Sommertheater kollidieren würde. Wir haben uns auf die ungeraden Jahreszahlen festgelegt, damit sich das Spectaculum auch nicht mit einer Fußball-WM oder -EM überschneidet.
Was macht Ihrer Meinung nach das Besondere am Stettener Spectaculum aus?
Ich habe sehr viel mit Besuchern gesprochen: Es wird vor allem die Stimmung gelobt. Tag und Nacht ist etwas geboten, auf allen Bühnen finden Aufführungen statt. Es erklingen Dudelsäcke und Pfeiffen. Das sind Klänge, die man aus dem Alltag sonst nicht kennt. Nachts brennen überall Feuer und tauchen den Ort in ein warmes natürliches Licht – das ist eine ganz besondere Atmosphäre. Es gibt keine grellen Scheinwerfer.
Ein Wermutstropfen war, dass die Nacht der Balladen am Freitagabend wegen des Unwetters abgebrochen werden musste.
Ja, leider. Es waren am Freitag etwas mehr als 1000 Besucher gekommen. Die erste Band hat auch voll durchspielen können. Leider musste beim Auftritt der zweiten Gruppe, Versengold, abgebrochen werden – das war kurz vor 23 Uhr. Dennoch war die Stimmung gut. Musiker und Besucher hatten ihren Spaß.
Wird es in vier Jahren wieder ein Spectaculum in Stetten am kalten Markt geben?
Der Festausschuss möchte dies. Jetzt liegt es an den Vereinen, ob sie wieder mit im Boot sind. Der Umsatz soll dieses Jahr aber so groß gewesen sein, dass damit zu rechnen ist. Auch unser Bürgermeister Maik Lehn ist diesbezüglich zuversichtlich.
Gibt es Ideen, was man verbessern könnte?
Es wurde von einigen Besuchern angeregt, früher zu beginnen. Der Markt startete am Samstag um 15 Uhr. Bei einem früheren Beginn könnten auch viele Besucher zum Mittagessen vorbeikommen.