Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Süden Bayerns ist Schlusslicht
Bei Meningokokken und Masernviren besteht Impfbedarf
MÜNCHEN (dpa) - Im Süden Bayerns werden Kleinkinder seltener geimpft als im Rest Deutschlands. Das zeigt eine Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung. Für ihren Versorgungsatlas untersuchten die Wissenschaftler, wie viele Kleinkinder im Alter von bis zu zwei Jahren gegen Masern und Meningokokken C geimpft sind. Sind beide Quoten niedrig, so liegt die Anzahl an Impfungen für beide Krankheiten unter dem Durchschnitt. Ist eine Quote niedrig, so ist zumindest gegen das Masernvirus oder die Meningokokken-Bakterien flächendeckend geimpft worden.
Die Regionen mit den niedrigsten Impfquoten liegen demnach größtenteils in Oberbayern und Schwaben. In 27 bayerischen Landkreisen oder Stadtregionen ist die Impfquote deutlich niedriger als im bundesweiten Durchschnitt. Am seltensten werden Kleinkinder in den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen und in der Stadt Rosenheim geimpft. Die laut der Ständigen Impfkommission notwendige zweifache Impfung gegen Masern erhalten dort nur zwischen 36 und 47 Prozent (deutschlandweit: 63,1) der Kinder im Alter von bis zu zwei Jahren.
Auch die Zahl von Kindern, die gegen Meningokokken C geimpft sind, liegt in vielen Regionen im Süden Bayerns mit 32 bis 70 Prozent unter dem bundesweiten Durchschnitt (80,18 Prozent). Deutschlandweit sind die Quoten nur in zwei Landkreisen in Baden-Württemberg ähnlich niedrig. Hohe Impfraten gibt es im Norden und der Mitte Deutschlands.