Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Bau des Parkhauses beginnt
Noch in diesem Jahr bauen die Kreiskliniken in Sigmaringen ein Parkhaus.
SIGMARINGEN - Um die SRH-Kliniken im Kreis Sigmaringen steht es wirtschaftlich gesehen gut: Im Vergleich zu den Vorjahren konnten die Fallzahlen gesteigert (plus 2,8 Prozent) und 623 000 Euro mehr im Jahresergebnis erwirtschaftet werden. Der Jahresüberschuss 2016 beträgt
968 000 Euro. Addiert man den Mehr leistung s ab schlag, der für Kliniken ein wirtschaftlicher Nachteil darstellt, dazu, kamen die Kreiskliniken auf 1,4 Millionen Euro. Die Verantwortlichen zeigten sich zufrieden. „Vergleichbare Häuser haben häufig ein Minus vorne stehen“, sagt Landrätin Stefanie Bürkle. 2013 und
2014 war dies im Kreis Sigmaringen ebenfalls noch der Fall.
So erfreulich die Entwicklungen sind: Der Status quo reicht nicht aus, die Investitionen des Klinikumbaus abzufangen. Zinstilgungen und Abschreibungen will die Klinik künftig mit zusätzlichen Einnahmen aus dem laufenden Betrieb abdecken, weswegen an den drei Kliniken laufend interne Prozesse optimiert werden. Die Refinanzierung sei ein ambitioniertes Vorhaben, bei dem das Gesamtergebnis unter Druck geraten werde, wie Landrätin Stefanie Bürkle beider Bilanz pressekonferenz im SRH-Krankenhaus Sigmaringen sagt. „Die eine Million Euro Überschuss wird nicht ausreichen, um die Investitionen zu finanzieren“, so die Landrätin. Insofern müsse man über eine Ertragssteigerung nachdenken, um künftig eine Gesamt ergebnisverbesserung zu erzielen.
In einem ersten Bauabschnitt werden in den nächsten fünf Jahren
98 bis 100 Millionen Euro für den Teilneubau mit 160 Betten und die Teil sanierung der Funktionsbereiche in Sigma ringen investiert. Dieses Jahr fließen bereits sechs Millionen Euro Fördergelder in Planungskosten. Insgesamt sollen Sanierung, Teilneubau und Sanierung des Bestandes rund 133 Millionen Euro kosten, Tendenz steigend.
Parkhaus: Baubeginn noch dieses Jahr
Der Baubeginn für das Parkhaus vor dem Klinikum für 300 Stellplätze, wofür Bäume abgeholzt werden sollen, steht auch schon fest: Im vierten Quartal dieses Jahres geht es los, fertig werden soll das Parkhaus im Frühjahr oder Frühsommer. Drei Millionen Euro kostet das Haus in Systembauweise, diese sind nicht im Kostenplan für die Kliniksanierung enthalten. Mit Parkgebühren will man den Bau gegenfinanzieren, wie hoch diese sein werden, ist unklar, wie SRH-Geschäftsführer Werner Stalla sagt. „Es wird ein gestuftes Preismodell für Mitarbeiter, Angehörige, Patienten der Ambulanz und Notfallpatienten geben“, kündigte er an.
Erfolgsfaktoren, die zu den gesteigerten Ergebnissen geführt haben, sind laut Stalla neben Einsparungen an der Patientenverweildauer die enge Zusammenarbeit der einzelnen Einrichtungen; diese wolle man weiter optimieren. Landrätin Stefanie Bürkle betonte die Wichtigkeit der Zusammenarbeit der Häuser als ein Plankrankenhaus sowie die eingebrachte Erfahrung des Unternehmens SRH, von dem die Kliniken profitiert hätten. Auch, dass jedes Krankenhaus über ein spezifisch zugeschnittenes Profil und in der Gesamtheit die Häuser über eine große Bandbreite an Fachgebieten verfüge, sei wegweisend. „Sigmaringen braucht Bad Saulgau und Pfullendorf und umgekehrt“, sagt Pfullendorfs Bürgermeister Thomas Kugler in seiner Funktion als Mitgesellschafter.
Etwas zurückgeworfen habe die Häuser der Geschäftsführerwechsel – nachdem Marcus Polle das Krankenhaus wegen Differenzen nach zwei Monaten verlassen hatte, leiteten Werner Stalla und Jürgen Sprekelmeyer die Geschäfte vorübergehend. Umso mehr freue man sich, so Stalla, darüber, Melanie Zeitler-Dauner als Geschäftsführerin gewonnen zu haben, die seit Mai im Haus arbeitet. „Während einer Interimsphase so ein Ergebnis zu erzielen ist alles andere als selbstverständlich“, ergänzt Landrätin Stefanie Bürkle.
Geriatrie soll in Pfullendorf etabliert werden
Laut Geschäftsführerin Melanie Zeitler-Dauner sei man derzeit auf der Suche nach einem Geriater für die Akut-Geriatrie in Pfullendorf, die dort mittelfristig etabliert werden soll. „Ab September bilden wir deswegen einen Geriater aus“, so die Geschäftsführerin. Erfreut zeigte sich Stalla darüber, dass die Kreisbewohner die Kliniken so gut annehmen würden. „Die Bevölkerung steht zu ihrem Krankenhaus, das kennen wir von anderen Standorten anders.“